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Warum
"Welteiseisen"? |
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Wenn die
Welteislehre aus mehr als einer unberechtigten Laune entstand,
wenn sie von einem schöpferisch begnadeten Menschen auf Grund
einer Eingebung "erfühlt" wurde, wenn sie als ein Ganzes entstand,
welches der nüchtern begrenzten Blickweite seiner Zeit weit voraus
war, dann mögen sich die Astronomen als Vertreter einer
beziehungslosen, wertfreien (oder sagen wir getrost "an sich
wertlosen") Wissenschaft gegen den Siegeszug der "Wel" noch so
verzweifelt wehren.
Denn Eines nur ist
erforderlich, daß nämlich die neue Lehre
sich harmonisch eingliedert in jenes Wissen, welches uns in der Tarnung
des Sprachgefühls aus Urväterweistum überkommen ist.
So, wie die Geologen
oscillatorischen Störungserscheinungen der
Erdrinde auf die Spur gekommen sind, deren Periode der alten indischen,
fast mythenhaft anmutenden Tattwaeinheit zum Verwechseln ähnlich
sieht, so möchte es scheinen, als sei die WEL einem längst
versunkenen Erinnerungsschatz der Menschen enthoben worden, der wie die
Glocken von Vineta an die Ohren des Lauschenden
heraufdämmert. Im Wellenschlag der Zeiten heben sich im Meer
der Sprachen die Umrisse der Wortstämme als Begriffsbildungen oft
nur undeutlich ab. Dem unverbildeten Sprachgefühl mögen
folgende Zusammenhänge immerhin zu denken geben:
In der Welteislehre spielt das Meteoreisen eine bedeutende Rolle, weist dabei auf Zusammenhänge dieser beiden Begriffe hin, die wir erfahrungsmäßig nicht mehr zurückverfolgen können. Versuchen wir es deshalb einmal mit sprachbegrifflicher Zurückbesinnung: Bei oberflächlicher Vergleichung weisen die Worte "Eis" und "Eisen" unverkennbare Klangähnlichkeit auf, welche auf eine verwandte Sinngebung hinweist. Diese wird deutlich, wenn wir Ableitungen wie "eisig" und "eisern" betrachten. Auch in den Ableitungen holzig und hölzern, steinig und steinern bedeutet die Endsilbe "ig" nur etwa im übertragenden Sinne Ähnliches, während das "-ern" zum Ausdruck bringt, daß die jeweils erkannte Eigenschaft etwas "Wirkliches" darstellt. So gibt es tatsächlich eine blecherne, nicht aber eine "blechige" Wanne. Und der Dichter sagt vom Tische Barbarossas im Kyffhäuser, er sei "marmelsteinern", d. h. seine Masse entstamme dem Marmor. "Steinig" (im Vergleich hierzu) hätte besagt, daß sich der Tisch nur wie Stein anfühle, ohne aber demselben entstammen zu müssen! Demnach bedeutet "eisern" etwas, was seiner Herkunft nach nicht vom "Eisen", sondern vom "Eis" stammt (etwas Kaltes, Hartes Nichtbiegsames). Was fangen wir nur aber mit dem
Begriff "Eisen" an, wie stellen wir uns
seine Entstehung vor, ohne einer Erklärung Gewalt antun zu
müssen?
Da fallen uns sprachliche Überbleibsel vergessener Wortbildungen ein, in denen die Endsilbe "-en" eine heute nicht mehr übliche Rolle spielt: Sonnenstrahl (= Strahl der Sonne), Frauenlob (= Lob der Frau), Marien-Lieder, -kult (= Lieder bzw. Verehrung der Gottesmutter Maria). Die Endsilbe "-en" bedeutet in diesem Sinne nicht eine Mehrzahl, sondern ist eine ausgesprochene Endung, die den zweiten Fall bezeichnet. Der lateinische Ausdruck "Genetiv" deutet wiederum mit seinem Stamm "gen" auf den Ursprung hin. So betrachtet, ist "Eisen" ein Stoff, der "des Eises", d. h. vom Eis her entstanden ist. Näheren Aufschluß
über das "Woher" des Eisens gibt uns
der Ausdruck "Erz". "Erz" (griechisch: archi-) ist etwas von
"Oben" oder von "Norden" Kommendes (vgl. "Arktis"). Es bestehen
also ähnliche Ursprungsbeziehungen zwischen "Erz" und "Arktis",
wie zwischen "Eisen" und "Eis".
Wir haben also berechtigten Grund zu der Annahme, daß die Klangverwandtschaft der untersuchten Begriffe nicht nur einer symbolischen Vergleichsähnlichkeit entspricht, weil etwa beide Stoffe ihrer Natur nach ähnlich kalt, hart, spröde und unbiegsam und für die Verflüssigung auf Wärme, bzw. Hitze angewiesen wären. Nach sprachlicher Erinnerung entstammen vielmehr beide dem "Norden" und dem "Oben" (d. h. dem Kosmos). Daher darf man vernunftmäßig darauf schließen, daß, wo das eine sich findet, grundsätzlich auch das andere ist oder war, weil nach ältestem Weistum der Sprache das "Eisen" vom "Ursprung" des "Eises" stammt, wenn es uns heute auch nur noch als sein artväterischer Genitiv erscheinen mag. Dr. med. P. G. M. Moebius (Aufsatzquelle: "Zeitschrift für Welteislehre", Heft 6, S. 187-188, Jahrg. 1934, Verlag Luken & Luken-Berlin) |
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