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Warum kann die BRD-Regierung nichts gegen
die CIA-Aktivitäten auf deutschem Boden unternehmen? |
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(Quelle:
Pressedienst TOPIC - Informationen und Meinungen aus biblischer Sicht
vom 12.12.05)
Er machte in den letzten Wochen
immer wieder Schlagzeilen:
Der amerikanische Geheimdienst CIA und seine Flugtransporte von
Terror‑Verdächtigen
in angebliche Geheimgefängnisse. Mehr als 400 Mal nutzte die CIA
mit getarnten
Flugzeugen in den letzten Jahren deutsche Flughäfen oder zumindest
den
deutschen Luftraum. Wer oder was wurde
zu weichem Zweck wohin transportiert? Daß man
Terror‑Verdächtige, wie
den aus dem Libanon stammenden Deutschen Khaled
el‑Masri, entführte und verschleppte, hat die CIA bereits
zugegeben. Am 2.
Dezember berichtete eine ehemalige CIA‑Agentin im Schweizer
Fernsehen DRS, daß
sie selbst an solchen Entführungs‑Kommandos teilgenommen habe.
Die CIA hat Deutschland scheinbar weitaus mehr als Operationsbasis für ihre Geheimflüge genutzt als andere Länder. Dies hängt wohl damit zusammen, daß die USA aufgrund ihres Besatzungsstatus auf deutschem Boden Sonderrechte genießen. Viele Deutsche meinen, nach Abschluß des "Zwei-plus‑VierVertrages" 1990 und der Wiedervereinigung sei Deutschland nun frei ‑ kein durch Siegermächte besetztes Land mehr. Weit gefehlt! Noch 1990 wurden neue (!) besatzungsrechtliche Vorschriften erlassen. In dem Fachbuch
"Besatzungsrecht im
wiedervereinigten
Deutschland" (Nomos Verlagsgesellschaft Baden‑Baden) hat der Jurist Dr.
Michael Rensmann einmal herausgearbeitet, inwieweit die westlichen
Siegermächte
des Zweiten Weltkrieges noch wie vor Sonderrechte in Deutschland
genießen.
Rensmanns Buch wurde vom Fachbereich Rechtswissenschaften der Uni
Hannover
herausgegeben. Rensmann stellt auch fest, daß Teile des
Besatzungsrechtes
geheim gehalten werden. 1996 hat das Bundesverfassungsgericht die
deutsche
Regierung aufgefordert, den Restbestand des Besatzungsrechtes zu
tilgen. Warum
dies aber nicht geschieht, ist auch für Rensmann "nicht eindeutig
erkennbar". Deutsche Staatsbürger, die wegen Terror‑Verdachts ins Visier der CIA geraten, leben in Deutschland besonders gefährlich. Denn das noch gültige Besatzungsrecht macht es den Amerikanern leicht, Kommando‑Unternehmen zwecks Entführung in Deutschland problemlos durchzuführen. So haben sie das Recht, bewaffnete nichtdeutsche Dienstgruppen aufzustellen. Diese brauchen sich nicht einmal auf deutschem Boden per Paß ausweisen. Es reicht ein einfacher Militärausweis ohne vollständige Identitätsangaben, was eine mögliche Strafverfolgung durch deutsche Behörden erschwert. Auch Bauvorhaben auf den Liegenschaften der Besatzungsmächte bedürfen keiner Genehmigung durch ein deutsches Bauamt, da sie nach dem "Truppenbauverfahren" in Eigenregie durchgeführt werden können. Dem Bau von Geheimgefängnissen auch auf deutschem Boden wäre somit Tor und Tür geöffnet. Die deutsche Bundesregierung sollte nicht nur schnell und gründlich die Hintergründe der CIA‑Geheimflüge aufklären, sondern auch das endlich anpacken, was das Bundesverfassungsgericht in Bezug auf das Besatzungsrecht fordert. |
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