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Theodor Fontane über die Wahrheit



(Quelle: www.kaiserkurier.de - wurde uns zugesandt von F.Reitemeyer)


Wahrheit von Theodor Fontane

Ich glaube an die Wahrheit.  Sie zu suchen, nach ihr zu forschen in und um uns, muß unser höchstes Ziel sein.
Damit dienen wir vor allem dem Gestern und Heute.
Ohne Wahrheit gibt es keine Sicherheit und keinen Bestand.  Fürchtet nicht, wenn die ganze Meute aufschreit. 
Denn nichts ist auf dieser Welt so gehaßt und gefürchtet wie die Wahrheit.  Letzten Endes wird jeder Widerstand gegen die Wahrheit zusammenbrechen wie die Nacht vor dem Tag.


Redefreiheit:

           
  1. Redefreiheit ist eine beleidigende Freiheit.
  2. Wahrheit schmerzt, besonders wenn man sie der Lüge gegenüber stellt.
  3. Der Grund, warum Menschen zum Schweigen gebracht werden ist nicht, weil sie lügen, sondern weil sie die Wahrheit reden.  Wenn Menschen lügen, können ihre eigenen Worte gegen sie angewendet werden, doch wenn sie die Wahrheit sagen, gibt es kein logisches Argument, sondern als Gegenmittel nur die Gewalt.
  4. Ein guter Journalist soll erkenntnisreich und aufrührerisch sein.
  5. Man weiß, wenn man die Wahrheit gesprochen hat, wenn man wütend denunziert und von der Polizei besucht wird.
  6. Wahrheiten werden erst dann interessant, wenn sie Kontroversen erwecken und Dinge sind erst dann interessant, wenn sie verflucht, verteufelt und zur Hölle gewünscht werden.
  7. Rede- und Meinungsfreiheit ist eine Verzweiflungstat.  Es ist der letzte Ausweg, ein Angriff stiller Wut, und - in den meisten Fällen - eine Beleidigung und Abkehr von den gesellschaftlichen Normen.  Menschen, die morden, haben gewöhnlich nur für einen Moment ihre Hemmungen verloren.  Aber Menschen die frei heraussprechen und ihre Meinung publizieren haben sie für immer verloren und sind daher so gefährlich für das System wie ein tollwütiger Hund.
  8. Um vom System ernst genommen zu werden, muß man direkt und beleidigend werden.  Wenn man das nicht tut, dann sagen die Leute "Ach, der spinnt ja" - und man wird in der Regel vollkommen ignoriert.  Doch wenn man den Nerv trifft und heftige Reaktionen eintreffen, dann weiß man, daß man auf dem richtigen Weg zum Gehirn ist.  Der Punkt ist: Menschen bekommen selten neue Gedanken und Ideen ohne einen geistigen Schub von außen.  Man muß daher mit Bravour und der Gewalt des Geistes in das Bewußtsein der Menschen eindringen.
  9. Wahrheit hat auch keine Manieren und Moral.  Sie respektiert niemand.  Sie verletzt und beleidigt den Adel genauso hart wie das Bürgerliche.  Sie bringt das Hohe herunter und bestätigt das Wertlose der Niedrigen.  Sie macht sich vielleicht für formelle Gelegenheiten fein, aber nur um sich dann selbst entblößend vor der gesamten Gesellschaft zu offenbaren.  Und so wie die Wahrheit niemanden respektiert, gibt es wenige, welche die Wahrheit respektieren.  Aber denen, welche die Wahrheit reden, gibt sie Verständnis, Möglichkeiten, viel Ehre und Macht und natürlich auch die Ehre des unerschütterlichen Haßes der ignoranten Massen.  
  10. Mit der Wahrheit züchtest Du auch die Dummen und Bösen als Feinde heran und die sind dann meist auch jene, die sowieso Deine Feinde wären.
  11. Da, wo die Wahrheit unterdrückt wird, muß Widerstand (Notwehr) zur Pflicht werden.  Im Normalfall jedenfalls, denn der im Sold stehenden Justiz ist es gelungen, bei politischen Prozessen auch Recht, Gesetz, Verfassung und Menschenrechte außer Kraft zu setzen bzw. auszuhebeln.