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Umweltswettereinflüsse (Planeteneinflüsse) für das nächste Jahrzehnt



Folgender Aufsatz wurde im Jahr 1936 auf dem Grundwissen der Welteislehre verfasst.
Anmerk. vom Privatinstitut für WEL: seit 1997 sind kosmische Eisbrocken von dem Forscher
Louis A. Frank (Universität Iowa) wissenschaftlich bestätigt. Mehr dazu unter Aktualität der Welteislehre , Punkt 3 "Eis aus dem Weltraum".



Jahraus, jahrein vollzieht sich der Kreislauf des Wasser, geregelt durch Jahresdauer, Erdachsenstellung und Beschaffenheit unserer Lufthülle.
Das nennen wir irdisches Wetter. Mit ihm hat sich die zünftige Wetterkunde so gut abgefunden, als sie es eben vermochte.
Die Welteislehre spricht von Umwelts-Wettereinflüssen. Sie lehrt, daß die Erde an sich schon, verglichen mit den anderen Planeten, sehr wasserarm ist, daß sie einst noch wasserärmer war, allmählich auch durch fortgesetzte Mondeinfänge, wasserreicher wurde und Wasser durch Versickerung, chemische Bindungen und Entweichen von Wasserstoff verliert. Sie müßte also austrocknen, wenn sie nicht von außen her immer aufs neue durch Welteis angereichert würde.

Woher stammt dieses Welteis? Auf welchem Wege kommt es zu uns? Strömt es stetig zu oder in wellenförmigem Wechsel?
Nach Hanns Hörbiger, dem Begründer der Welteislehre, stammt es aus der Eismilchstraße, jenem schwach schimmernden Streifen, der in dunklen Nächten am Himmel deutlich sichtbar ist. Sie entstand gleichzeitig mit der Bildung unseres Sonnenreiches auf Grund einer Zerknallung im Körper einer Muttersonne (Vgl. die betr. Welteisliteratur). Der gegen den Weltraumwiderstand schon stark aufgerichtete Planetenkreisel kann infolge seiner Masse den Widerstand im All leichter überwinden und schreitet daher mit der Sonne (dem Zentralkörper) in dem Milchstraßenring vor, den hinteren Teil derselben allmählich zurücklassend, den vorderen Ringabschnitt, den die Sonne langsam überholen wird, ausfischend. Da sich unsere Sonne aus der gegen ihre Flugrichtung ebenfalls etwas geneigten Ringebene der Milchstraße schon um einen geringen Betrag herausgehoben hat (Abb. 1.), strömen ihr die aus dem vorderen Milchstraßenteile kommenden Eiskörper so zu, wie auf einem zeltförmigen Kegel, dessen Spitze in der Sonne liegt.


Abb. 1. (Bildquelle: Buch "Welteis und Weltentwicklung" von H. W. Behm, 1926)
Unser Sonnensystem nach Hörbiger. Pfeil nach Flugrichtung des Sonnensystems. Verhältnisse unmaßstäblich.


Diesen Kegel schneidet die Planetenscheibe schief. Er ist nach Hörbiger auch doppelt zu denken, denn was die Sonne nicht gleich trifft, umwirbelt sie auch als "Gegenkegel". In dem Kegel herrscht auch eine gewisse Auslese der Eiskörper, je nachdem sie vermöge ihrer Größe und Schwere den Weltraumwiderstand leichter oder schwerer überwinden können. Das wird durch das Hörbigersche Bild des doppelten Eisschleiertrichters bis ins kleinste erläutert (Abb. 2.)



Abb. 2.


In unserem Bilde wird die Erdbahn allein gezeigt. Durchdringt die Erde den ungestörten Eiskegel, so erlebt sie im Juli/August das Zusammentreffen mit den großen Eiskörpern, im September geht sie durch den eisfreien Hohlraum, und Ende Oktober bis einschließlich November trifft sie der Einsturz kleinerer Körper.
Hat sie den von anderen, großen Planeten gestörten Eiskegel zu durchfahren, so bekommt sie die Treffer nicht aus dem dann leereren Hauptkegel, sondern mehr aus dem Gegenkegel. Dann landen auf unserem Planeten, und zwar etwa Januar/Februar die ganz großen gestörten Eiskörper, im Juni spät eintreffende große, im April und Mai kleinere gestörte Körper.

Ich will zunächst den Störungsvorgang und dessen "Steuerung" durch die großen Planeten beiseite lassen und das Schicksal eines die Erde treffenden Grobeiskörpers betrachten, wobei ich mich jedoch bezüglich der Einzelheiten auf meine Abhandlung "Grobeis aus dem Weltenraum und sein Zerfall im irdischen Luftmantel" (Z. WEL, 1933, Heft 6) berufen kann. Die Bremsung des Eiskörpers setzt schon in den höchsten Luftschichten seine Energie in innere Erwärmung um. Das spröde Eis erleidet dadurch eine Volumverminderung, bekommt Sprünge und zerfällt in sich um so mehr, je weiter diese innere Erwärmung fortschreitet. Nach welchen ballistischen Gesetzen sich die Bahnen der Trümmerstücke gestalten, zeigt Abb. 3.


Abb. 3. Zerteilung eines eingeschossenen Grobeiskörpers, ballistische Entwicklung des Luftwiderstandes und fortschreitender Zerfall. (Schematisch)


Die Einschlagsfläche auf der Erde wird sich als langer, schmaler und gerader Streifen gestalten, und ist ein solcher Körper gleich zu Anfang in mehrere große Stücke zerfallen, so zeigen auch die Einschläge der einzelnen Trümmer je für sich die Strichform (Vgl. Abb. 4); so erklärt sich auch ganz hausbacken der kürzlich in der Z. WEL, 1935, Heft 10, von R. Hauke behandelte Hagelfall in Biglen.



Abb. 4. Links: Hagelfall vom27. Mai 1929. Trefferbild: Sehr strichweiser Schrapnellschuß mit flacher Bahn, 360 km Strichlänge. Das Bild mit seinen unterbrochenen Einschlägen beweist, daß der Hagelfall nicht aus einem fortschreitendem atmosphärischem Wirbel stammen kann, sondern den Trümmerstücken eines zerfallenden Körpers entspricht.
Rechts: Hagelfall vom 26. April 1930. Trefferbild wie bei einem Schrapnell in großer Sprenghöhe und merklichem Fallwinkel, zeigt an, daß die Hagelfälle nicht aus einem fortschreitenden atmosphärischen Wirbel stammen. Zerteilung des Eiskörpers von vornherein in mehrere große Stücke. Tiefenstreuung 115 km, Gesamtbreite 35 km, einzelne Striche aber schmal. Gewaltige Wassermassen. Bei Gr. Hartmanssdorf dicke, tagelang liegengebliebene Eismassen.


Der Eiskörper ist nicht oberflächlich abgesplittert, wie man nur dann annehmen kann, wenn man die Umsetzung von Bewegungsenergie und Schrumpfung wärmer werdenden Eises (Punkt größter Dichte bei + 4 Grad C.) außer acht läßt, sondern von vornherein in Stücke zerplatzt. Die dicke Schloße, wahrscheinlich wie ein Diskus mit der Schneide nach vorn fliegend, hat alle anderen Trümmer überholt und ist zuerst gelandet. Ihr folgte, kürzer gehend, der grobe Hagel, weitergehend, und deshalb mehr zerkleinert, der feinere Hagel. Daß solcher Hagelfall, kalte Luft mit sich niederreißend, Wasserausfällung in tieferen, wärmeren Luftschichten und damit Zusatzregen, daß die Bewegung und die ausfällende Verdichtung Gewitter und schließlich die ganze Eis- und Regenmasse gewaltigen Sturm erzeugt, habe ich in der Z. WEL, 1933, Heft 6, eingehend nachgewiesen. Kleinere Körper erreichen die Erdoberfläche oft auch nur in Regen- oder gar in Schneeform, immer aber unter Sturm. Derartige Linienböen sind der Marine der Erscheinung, nicht jedoch der Ursache nach leider wohlbekannt. Der Untergang des Schulschiffes "Niobe" wurde von Major Bilau auf diese Ursache zurückgeführt (Z. WEL, 1934, Heft 8). Ganz klar muß das Sturmbild des Grobeishagels herausgeschält werden. Es hat mit Taifun, Tornado, Wirbelsturm nicht das allermindeste zu tun. Der Hagelsturm steckt nur in der niederstürzenden Wassermasse, braust ihr voran, fährt nach allen Seiten auseinander, reicht knapp über die Hagelbahn hinaus und hört hinter dem Hagelzug sofort auf. Der ganze Hagelvorgang spielt sich in sehr kurzer Zeit ab. Grobeishagel zeichnet sich stets durch oft ganz erstaunliche Körnergröße aus, fällt auf langen, schmalen Strichen; Sturm, Gewitter und Wassermassen sind immer auf der betreffenden Zone der Erdoberfläche gewaltig, die Schäden stets empfindlich.
Die Jahreszeiten des Grobhagelfalles sind vorhin schon andeutungsweise gegannt; jetzt aber muß der störenden Ursachen gedacht werden.
Durchfahren die äußeren großen Planeten den Eiskegel, so wirbeln sie die zur Sonne ziehenden Grobeiskörper durcheinander und fangen einen Teil davon ab. Die aus ihrer Bahn gestörten Eiskörper bilden dann den "Gegentrichter", dessen Ankömmlinge der Erde zu anderen Jahreszeiten begegnen, als diejenigen des ungestörten. Auch auf der Sonne machen sich die gestörten Eiskörper, zum Teil wenigstens, in ganz anderer Weise geltend als die ungestörten. Die Durchfahrungen der Kegelmäntel durch die Planeten, abhängig von deren heliozentrischen Längen, hat Hörbiger von 1650-1900 in Gestalt der Planetenscheibe und die Störungskurve im Vergleich mit den Wolferschen Sonnenfleckenzahlen bildlich dargestellt. Für die Voraussage des Großwettergeschehens der nächsten Jahre bringe ich zunächst die Planetenscheibe mit den heliozentrischen Längen des November 1935 (Abb. 5).


Abb. 5.


Daraus ist ersichtlich, daß im Augenblick Pluto und Neptun überhaupt keine störende Wirkung ausüben, auch Jupiter zunächst noch nicht. Von Mars und den kleineren inneren Planeten sehe ich ganz ab, weil sie mit ihrer geringen Anziehung bei dem schnellen Vorbeifall des Eises nicht viel Unheil anrichten können. A. Schmidt hat uns deren Spiel in der Z. WEL, 1933, Heft 12, ausgezeichnet vorgeführt. Zur Zeit stört Uranus, denn er bewegt sich in aufsteigender Durchfahrung in der feinkörnigeren Hinterwand des Eiskegels; Saturn hat seit Mitte 1932 unter absteigender Durchfahrung des vorderen, mit großen Eiskörpern erfüllten Eiskegelmantels gestört, ihn aber seit kurzem verlassen. Die Wirkung ist uns seit Ende 1934 und auch jetzt noch fühlbar. Die aufsteigende Uranus-Wirkung wird sich von Ende 1936/Anfang 1937 ab auf Erde und Sonne recht bemerkbar machen. Einen Überblick über die Größe und Dauer, Zeiten des Auftretens der Störungen im Eiskegel beim Planeten selbst und Eintritt der Wirkung auf Erde und Sonne zeigt die bildliche Darstellung, die ich als Fortsetzung der Hörbigerschen Zeichnung der Störungsreihe von 1650-1900 entworfen habe, und die sich nun von 1900-1950 erstreckt. (Abb. 6).



Abb. 6.


Aus ihr sind weggelassen Pluto, weil er sich erst im 21. Jahrhundert fühlbar machen wird, Mars, Erde, Venus und Merkur, weil ihre Störungen auf der Sonne an sich gering und als zu kurze Wellen auftreten, um bei unserer Übersicht berücksichtigt werden zu können. Die Wellenformen der Störungen haben als Abszissen die Dauer des Verbleibs der anderen Planeten in der Wandung des Eiskegels, entnommen aus dem Bilde der "Planetenscheibe" und den astronomischen Jahrbüchern, als Ordinaten die Störkraft der Planeten, wobei jeder Millimeter zehn Erdmassen darstellt. Demnach haben wir folgende

PLANETENSTÖRUNGEN:

Neptun, aufsteigend, von 1890-1911 (wird vor 2000 nicht wieder wirksam).
Uranus, absteigend, von 1910-1918, aufsteigend von 1932 ab, was er bis 1942 fortsetzen wird. Er hat 18 Erdmassen, die Fallzeit der gestörten Körper von ihm bis zur Sonne hin beträgt 6,18 Jahre. Nebenher sei bemerkt, daß die Fallzeit der Körper auf der Strecke Erde/Sonne nur 10 bis 14 Tage währt.
Saturn, der zweitgrößte Planet unseres Sonnengefolges, zeigt die Wirkung einer mächtigen Störungsquelle. Mit seinen 103 Erdmassen tritt er weit gewichtiger auf als Neptun und Uranus, und mit seinen 29,5 Jahren Umlaufszeit auch schon weit häufiger. Er hat gestört, absteigend von 1902-1905, aufsteigend von 1909 bis Anfang 1913, wiederum absteigend von 1932 bis Mitte 1935 (Herbst) und wird abermals aufsteigend von 1938-1941 (Mitte) störend wirken. Die Fallzeit der Körper von ihm bis zur Sonne beträgt 2,18 Jahre.
Jupiter, ein riesiger Planet, mit 1339 Erdmassen und 11,8 Jahren Umlaufszeit ist die weitaus häufigste und weitaus stärkste Störungsquelle. Gestört hat er, und zwar absteigend von 1902-1905, 1914-1915, 1925-1926, aufsteigend von 1904-1906, 1916-1917, 1928-1929, und wird erneut stören in absteigender Durchfahrung von 1938 (Anfang) bis 1939 (Mitte) und aufsteigend von 1940 (Mitte) bis 1941 (Ende). Die Fallzeit der Körper von ihm bis zur Sonne beträgt 0,88 Jahre = 322 Tage.

Will man das Gesamtergebnis aller dieser Störungen errechnen, wie es auf der untersten Reihe unserer Darstellung geschehen ist (Abb. 6), so muß man die Wellenbildner der Einzelstörungen aus den oberen Reihen um die Fallzeiten auf der Abszissen-Achse nach rechts verschieben und die Ordinaten entsprechend zusammenrechnen. Die so gewonnene Wellenlinie ist sehr aufschlußreich. In ihr herrscht die 11,8 jährige Jupiter-Periode ganz deutlich vor. Aus 5 Jupiter- und 2 Saturn-Umläufen setzt sich, deutlich erkennbar, eine 59 jährige Wiederkehr der Häufungen zusammen. Diese Wiederholungen ersah ich sofort auf der bildlichen Darstellung des Mathematikers einer Hagelgesellschaft und wollte als Kenner der Welteislehre die Ursache, die ihm noch nicht bekannt war. Vielleicht hat er mir geglaubt, als ich sie ihm zu erklären versuchte. Diese 59 jährige Wiederkehr macht sich geltend in Getreide- und Futtermittelpreisen, Jahresringen und - wovon wir ausgingen - in den Hagelschadenanmeldungen.
Da die Planeten zwischen absteigender und aufsteigender Durchfahrung des Kegelmantels den eisfreien Raum durchlaufen müssen, zeigt die Wellenlinie der Störungswirkungen immer Doppelspitzen, was den Hagelversicherungen schon lange bekannt ist, ohne daß sie um die so einfache Erklärung wußten.

Es ist eigentlich überflüssig und geschieht nur der Vollständigkeit wegen, wenn ich hervorhebe, daß aus dem Strom der gestörten oder ungestörten, zur Sonne ziehenden Eiskörper die Erde sich ein bescheidenes Teilchen herausfängt. Immerhin füllt sie damit ihren Wasservorrat dauernd auf, und die Form dieser Art von Zuwachs ist Hagel oder, wenn von kleineren Körpern herrührend, Regen, Graupeln und Schnee, mit Fallböen einschließend, die in irgendwelche Lagen des irdischen Wetters grob hineinplatzen, in ihrem Auf und Ab aber streng der umweltlichen (kosmischen) hier entwickelten Wellenlinie der Planetenstörungen folgen und sich auch zeitlich der Welteisbestreuung der Sonne ganz genau angleichen.
Diese Grobeisbestreuung der Erde ist aber nur die eine Hälfte des umweltbedingten Wettergeschehens. Die andere heißt Feineisanhauchung; sie entstammt der Sonne, folgt aber derselben zeitlichen Wellenlinie und entspringt derselben Quelle. Der Umweg geht nur über die Grobeisbestreuung der Sonne. - Was wird nun mit Grobeiskörpern in der in der Sonne? Wir wissen, daß senkrecht auf die Erde auftreffende Grobeiseinschüsse sehr selten sind; Nachrichten von ganz großen Eisklötzen sind immerhin sehr spärlich zu verzeichnen. Was dagegen tangential oder schräg in die irdische Atmosphäre einschießt, zerfällt zu Hagel oder kommt in flüssiger Form herunter und verrät sich als außerirdisch, wenn es überhaupt bemerkt wird, in seinem Auftreten durch die lange Strichform.
In der dichten, glühend heißen Gashülle der Sonne gelangen einschießende Eiskörper bei der ungeheuren Auftreffgeschwindigkeit erst recht nicht weit. Die Zersplitterung tritt aufs schnellste ein, die Bremsung muß so ungeheuer sein, daß sie nicht nur verdampfen, sondern heiß genug werden, um flammend zu erscheinen. Da das Auftreten vorwiegend in gleichernahen Sonnenbreiten erfolgt, täuscht, wie ich überzeugt bin, dieser unablässige Flammenwirbel den Beobachtern eine raschere Umdrehungszeit der gleichernahen Sonnenteile vor als der näher zum Pol gelegenen; in Wirklichkeit geht sie, von außen angetrieben, wohl nur in den oberen Schichten der gleichernahen Photosphäre vor sich. Selbstverständlich überwiegt auch auf der Sonne die Zahl der schräg einschießenden Eiskörper. Was im ungestörten Eiskegel die Sonne erreicht, verpufft, schrägeinschießend wohl ausnahmslos in ihrer Gashülle.
Aber unter den gestörten Körpern wird ein Teil so aus der Bahn geworfen, daß sie auf der Sonne in senkrechter Richtung, Volltreffer will ich sie nennen, landen. Ob die kleineren von ihnen weit kommen, mag dahingestellt bleiben. Bei den größeren muß sich das Hörbigersche Experiment des in flüssiges Eisen getauchten Eisklumpens sinnentsprechend wiederholen. Weltraumkalt wie sie sind, beschlagen sie sich mit einer Schlackenhaut verdichteter Metalldämpfe aus der gasförmigen, glühenden Sonnenhülle, die ihr Auseinanderfliegen oder ihre weitergehende Zersplitterung verhindert. So stürzen sie, ähnlich einer bastumflochteten Flasche, hinab, bis sie auf dichterer Unterlage zur Ruhe kommen.
Nun geht mit ihnen der uns vom Leidenfrostschen Tropfen her bekannte Vorgang vor sich. Sie verdampfen (schlackengeschützt), oberflächlich, aber unter Temperaturen und Drücken, die wir auf der Erde nicht darstellen können. Der überaus hoch gespannte Dampf entweicht durch einen Kanal, der, den herrschenden Druckverhältnissen entsprechend, die Form der Beaufschlagungsdüsen unserer Dampfturbinen annehmen muß (Abb. 7), und setzt dabei seine Spannung in Strömungsenergie um. Das erklärt die trompetenartige Gestalt der Sonnenflecken und die ungeheuere Geschwindigkeit der Sonnenaushauchungen, die wir oft genug schon 14 Stunden nach ihrer Entstehung auf der Erde wahrnehmen können.



Abb. 7. (Bildquelle und -text: Buch "Rätsel der Tiefe" von Hanns Fischer, 1923)
Die Entstehung eines durchschnittlichen Sonnenfleckes mit dem darin wurzelnden Koronastrahl durch die allmähliche Verdampfung des schaumschlackenumhüllten Restes eines in die Gluthülle der Sonne eingedrungenen Eiskörpers.  Es bedeutet Ph = Glutgashülle der Sonne (Photosphäre), DT = Dampftrichter.  Am Grunde des Verdampfungsherdes VH schwimmt, noch langsam niedersinkend, der schaumschlackenumhüllte Rest eines eingedrungenen Welteiskörpers.  Dieser ist, gut wärmegeschützt, im Schmelzen und Verdampfen begriffen und der Dampf entströmt den Poren des Schaumschlacken- bzw. Bimsstein-Gebildes.  Dieser hochdruckige und überhitzte Wasserdampf überwindet schließlich den hohen Druck der metallischen Glutgashülle und entweicht mit ungeheurer Geschwindigkeit.  Durch die riesige Reibung im Verdampfungstrichter DT, den immer neue aus dem Verdampfungsherd VH kommende Dampfmassen durchströmen, wird der Dampf elektrisch positiv aufgeladen.  Dort, wo der Dampftrichter mit der Glutgashülle der Sonne in Berührung kommt, findet eine Zersetzung des Dampfes statt.  Der Sauerstoff wird gebunden, und der Wasserstoff als solcher entweicht in den Weltenraum, dort jenen Widerstand vergrößernd, den die Himmelskörper auf ihren Bahnwegen verspüren.  Der Wasserdampf aber gefriert bald außerhalb der Sonne zu feinstem Eisstaub, der bei gegebener Richtung des Auspufftrichters auch die Erde erreicht, die obere Lufthülle mit Trübungen oder Zirruswolken aus Eisstaub schwängert, überdies die höchsten Luftschichten auseinanderbläst und auf diese Weise auf der Erdoberfläche ein barometrisches Unterdruckgebiet schafft.  Der von der Sonne abgeblasene Eisstaub leuchtet im Sonnenlicht als Koronastrahl; der Trichterschlund erscheint als dunkler Sonnenfleck.


Als Beweis für diese Darstellung führe ich an: 1934 machten sich auf der Sonne keinerlei Planetenstörungen des Eiszustromes geltend. Von Mitte Januar bis November 1934 war die Sonne so gut wie fleckenfrei. 1932 (Mitte) begann die Saturnstörung zu wirken: Dezember 1934 mußten die Saturn gestörten Eiskörper die Sonne erreichen, und seit Dezember 1934 ist die Sonnenfleckentätigkeit sehr stark und dazu fast lückenlos. Es kann also gar nicht nachdrücklich genug gesagt werden: Die Wellenlinien der Störungen des Grobeiszustromes zur Erde und Sonne verlaufen ganz gleichförmig und durchaus gleichzeitig, und da die Aushauchungen der Sonnenflecken die Erde fast augenblicklich erreichen (bereits nach 14 Stunden), so verlaufen die Wellenlinien der Wirkungen der Feineisaushauchungen der Sonne auf die Erde gleichförmig und gleichzeitig mit den Wellenlinien der Grobeisbestreuung der Erde. Beschäftigen wir uns nun einmal mit den den Sonnenflecken entfahrenden Dampfstrahlen, die sich nach dem Verlassen der Gluthülle der Sonne im drucklosen kalten Weltraum in Ströme feinster Eisnadeln verwandeln, Feineisbesen möchte ich sie nennen. Ihr Kegelwinkel wird nie sehr klein sein, das erkennen wir schon an den Mündungsfeuern unserer Gewehre und Geschütze, vielmehr aber noch am Auspuff unserer Hochdruckkolbenmaschinen. Sie treffen daher stets die ganze Erdoberfläche. Ihre Einwirkung auf Morgen- und Abendwallkamm, die Mittagsmulde,sind bekannt, bekannt ist auch ihre elektromagnetische Einwirkung. Wenig hervorgehoben scheint mir jedoch bisher zu sein, daß die Feineisbesen die ungeheure Strömungsenergie ihrer Eisnadeln irgendwie in Bewegung der von ihnen getroffenen Luftmassen der Erde umsetzen müssen. Es ist selbstverständlich, daß sie als wässeriger, schnee- oder gar hagelförmiger Niederschlag die Erdoberfläche erreichen, weil nicht wenig Luftwärme verbraucht werden muß, um die weltraumkalten Eisnadeln aufzutauen.
Das Feineis wirkt also wettersturzerzeugend. R. Hauke hat sich in seiner Abhandlung "Tornados und Taifune" (Z. WEL, 1935, Heft 3) mit seiner sturm- und niederschlagbildenden Wirkung sehr eingehend beschäftigt. Ich gehe in einer Beziehung weiter als er, indem ich auch in den bei uns und anderswo auftretenden Zyklonen Wirkungen des Feineiszustromes durch Anreicherung der Niederschläge sehe. In anderer Beziehung widerspreche ich ihm. Der Grobeiseinschuß erzeugt keinen Roheisschlot, auch keinerlei Wirbelsturm und dergleichen. Die von ihm mitgerissene Luft hat immer die gleiche Richtung wie das fliegende Eisgewölk und fährt beim Auftreffen auf die Erde nach allen Seiten strahlenförmig auseinander. Am stärksten weht sie in der Schußrichtung. Daß Tornados, Wirbelstürme und dergleichen oft annähernd gleichzeitig mit Großhagelwettern auftreten, liegt nur daran, daß die gleichzeitige Grobeisbestreuung von Erde und Sonne Sonnenflecken mit Feineisbesen erzeugt, deren Taifun-erzeugende Wirkung sofort auf der Erde spürbar wird. Hauke wird mit mir der gleichen Meinung sein, daß die von der Feineisanblasung bewirkte Wirbelbewegung der Luft das Feineis zusammenstrudeln und tüchtige Niederschläge auf dem Vormarsch-Quadranten des Wirbels erzeugen muß.
Wird sehr dichtes, noch nicht ganz aufgetautes Feineis zusammengestrudelt, somuß sich bei diesem die Wirkung mitfliegender Ionen und die von A. Schmidt behandelte Wirkung der Elektrizität beim Grobeisfall, Folge des elektrischen Feldwechsels im Erdfelde (Z. WEL, 1935, Heft 9), geltend machen und auch Hagelfall erzeugen.
Im Gegensatz zum schmalen, tiefen Grobeiseinschuß zeigt sich aber derartiger Hagel als nicht sehr grobkörnig, dafür auf breiter Front fallend und ohne die sonst sofort folgende Aufheiterung. Das zur Hagelbildung gelieferte Eis ist aber auch in diesem Falle "umweltlich" und entstammt der Feineisanblassung aus der Sonne, erreicht uns also nicht unmittelbar, sondern auf dem Umwege. Der Unterschied zwischen den Erscheinungen zeigt sich schon bei den Namen "Grobeiseinschuß" und "Feineisanblasungen". Den Einfluß des Voll-, besonders aber des Neumondes auf das Feineis durch Zusammenraffung hat erst kürzlich wieder Hanns Fischer in der Z. WEL, 1935, Heft 5 ("Der Freitag als Unglücksbringer") sehr anschaulich geschildert.

Wir erleben gerade jetzt die Beweise für diese Anschauung recht greifbar. 1934, uns allen als heißes, sehr trockenes Jahr bekannt, war eins der ganz seltenen Jahre, in denen der Eiszustrom zur Sonne keinerlei Störungen, von keinem der äußeren Planeten herrührend, erlitt. So war die Hagelwirkung auf der Erde sehr klein, so war 1934 auf der ganzen Erde sehr niederschlagsarm, und wir hatten bei fleckenfreier Sonne erstaunlich viel heiteres, heißes Wetter und sehr guten Wein. Ende 1934, Anfang 1935 landeten nun aber, von dem nahenden Saturn aus dem Grobeiszustrom herausgestört, reichlich viele Volltreffer auf der Sonne. Die Folge für uns sind viele sehr bemerkbare Anblasungen aus den dadurch erzeugten Sonnenflecken (vgl. Hanns Fischer "Der Freitag als Unglücksbringer"), durch Mondwirkung oft gesteigert, und im allgemeinen weit niederschlagsreichere Witterung. Fischer nennt den 3. 2. 35 und den 3. 5. 35 als Neumondtage, nach seiner Erläuterung als "Sonntage" aufzufassen, die Unglücksbringer sind. Nach meinen täglichen Wetteraufzeichnungen brachten auch die diesen "Sonntagen" voraufgehenden "Freitage" schon Wetterstürze. Ich habe daraufhin nachgesehen und finde folgende

NEUMONDWIRKUNGEN AUF FEINEIS: *)


Neumond 6. 12. 34: Wettersturz und Dauerregen vom 2.-6. 12. 34.

Neumond 5. 1. 35: Wettersturz, tiefes Tief, schwere Regen, Schnee am 6. 1. 35.

Neumond 3. 2. 35: Wettersturz, Tief, seit 1. 2. 35 gewaltiger Regen, am 2. 2. Gewitter mit Hagel, am 2. 2. abends und 3. 2. Schneefall, schwerer, bis 5. 2. anhaltender Wirbelsturm. In schwächerem Maße - weniger Niederschläge , stärkerer Sturm -trat ähnliches vor und bis zum Vollmondtage am 18. 2. 35 hervor.

Neumond 5. 3. 35: am 3. 3. starker, anhaltender Schneefall

Neumond 3. 4. 35: vom 1.-3. 4. regnerische Witterung, doch nicht besonders auffallend.

Neumond 2. 5. 35: am 29./30. 4. starke Landregen, Sturm, am 1. 5. starker Schneefall, Sturm, Graupelschauer.

Neumond am 1. 6. 35, am 30. und 31. 5. 35 in Süddeutschland schwere Regen, Gewitter, teilweise Hagel, desgleichen in Eifel, Hunsrück und Westerwald.

Neumond am 30. 6. 35: am 27. 6. Erdbeben in Süddeutschland; doch ist es fraglich, ob es mit Feineisanblasung oder mit Erdnähe des Mondes etwas zu tun hat.

Neumond am 30. 7. 35, mit Sonnenfinsternis, vom 28.-31. 7. 35 Vorübergang eines tiefen Sturmwirbels, 28., 29., 30. schwere Regenschauer, namentlich am 28. 7. 35.

Neumond 29. 8. 35: am 27. 8. schwere Gewitter mit schwerem Regen.

Neumond 27. 9. 35: früh am 25. 9. tiefer Barometersturz, bis zum 27.9. anhaltender Sturm bis Windstärke 8, furchtbarer Sturm in der Nordsee und an deren Küste, Taifun in Japan, Rückfall-Regen und Hagel in Abessinien, Zyklone in Florida und Havanna.

Am 12. 10. 35 Vollmond, 8. 10. Erdbeben in Mittelasien, 10. 10. großer Wettersturz über England mit schwerem Sturm und mit Kaltluft, gewaltigem Regen, stellenweise mit Hagel untermischt, gewaltige Gebäudeschäden, Sender zu Langenberg umgeweht, Bäume entwurzelt und dergleichen. Am 10. 10. Mondring, auf Eisnadeln zurückzuführen.

Auch ohne Mondraffung traf uns zur Zeit des nahenden, letzten Mondviertels ein Feineisbesen und führte herbei:

18./19. und vom 19./20. 10: Sturmwirbel; letztere hielten noch bis zum 22. 10 hin an und verursachten an den Nord- und Ostseeküsten gewaltige Schäden, Uferabbrüche und Stauungen der Flußmündungen. Zu gleicher Zeit auch Orkane auch über den Antillen und in Mitteleuropa desgleichen in Süddeutschland; dann trat Kaltluft in Schweden und Deutschland auf.

22. 10 Wolkenbrüche über Mazedonien, Jamaika und Kuba, Erdbeben in Kleinasien und Montana (USA). Das alles anscheinend ohne besondere Mondeinwirkung; es deutet auf Dauerwirkung einer großen Fleckengruppe und zeigt daher Wirkung auf der ganzen Erde.

Neumondwirkung wurde erneut erkennbar vom 24. 10. ab (Neumond 27. 10.) durch Wolkenbrüche, Taifune, wiederum auf den Antillen, Schnee auf den deutschen Mittelgebirgen, anhaltende Stürme und Regen in Deutschland bis zum 28. 10. mit großen Überschwemmungen. Die Rinnen der Tiefs gingen am 24. und 28. 10. über Berlin hinweg: Hochwassermeldungen aus ganz Deutschland. Zyklone auf Tahiti und in Japan, Regen in Abessinien.


Ich habe mir die Neu- und Vollmonde von 1934 auf die ihnen voraufgehenden "Freitage" angesehen. Nichts dergleichen! Da fand sich nichts zum Zusammenraffen!
Zum Vergleich sei nun die Grobeisbestreuung der Erde untersucht. 1934 finde ich in meinen täglichen Aufzeichnungen nachstehende


GROBEISBESTREUUNG:


Berlin: 7. 2. 34: Hagel.

19. 4. 34: Hagel (bei sonst schönem Wetter).

27. 5. 34: Hagel. Sonst keine auffälligen Nachrichten aus anderen Gegenden.

Dagegen 1935!!

22. 4. 35 (Ostermontag): Erzgebirge, strichweise, schwerer Hagel, zwischen Zwickau und Chemnitz (Vollmond 18. 4. 35).

25. 4. 35: zwischen Spessart und Rhön strichweiser schwerer Hagel, Gewitter, Sturm, starke Zerstörung.

16. 5. 35: im Bayerischen Oberland Sturm, starker Hagel (Taubeneigröße); im Allgäu starker Temperaturrückgang (Vollmond 18. 5. 35).

23. 5. 35: im Kreise Tarnow (Polen) Orkan, Hagel von gewaltiger Schlossengröße, Gebäudeschäden, Entwurzelungen, verletzte Personen.

27. 5. 35: in Belgien auf dem Striche Mecheln-Namur, Strichrichtung Nordwest nach Südost, also aus dem Gegenkegel stammend, furchtbarer Sturm, Gewitter, Hagelschläge, zündende Blitzschläge, Kirchtürme und Kirchendächer beschädigt, elektrische Leitungen zerstört, Tiere getötet.

27. 5. 35: bei Herzogenrath ungeheurer Wolkenbruch.

28. 5. 35: im Wuppertal Unwetter, Wolkenbruch, Unwetter, Blitzschläge.

30. 5. 35: im Westerwald bei Limburg, auf dem Hunsrück, bei Iserlohn, auch in den Niederlanden, schwere Stürme, Blitzschläge, Wolkenbrüche, Hagelschläge, Sach- und Personenschäden.

7. 6. 35: bei mehrfach strichweisem Auftreten (Neumond 1. 6. 35) in Nordbulgarien Sturm, Hagel von Walnußgröße, 30 cm hoch, Flur- und Häuserschäden, Personen verletzt.

9. und 10. 6. 35: in England und Frankreich, in Polen und Dänemark Gewitterstürme, Wolkenbrüche, Hagelschläge, Ersäufungen, Verschlämmungen, Flurschäden, Linienböen und gekenterte Schiffe. Mehrfach strichweises Auftreten.

11. 6. 35: in Bayerisch-Franken Sturm, Gewitter, schwerer Hagelschlag, teils von Taubeneigröße, bis 10 cm hoch, Gebäude- und Flurschäden (Unwetter nur kurze Zeit!).

16. 6. 35: in ganz England Stürme, Gewitter, Hagelschläge, Gebäudeschäden, Brände durch Blitzschläge (16. 6. 35 Vollmond lenkte der Erde wohl Grobeis zu).

19. 6. 35: bei Kiel Linienböen mit Regen und Hagel, Schiffsunfälle der Segler.

26. 6. 35: in Schweden Gewitter, Regen, Hagelböen, Korngröße 5-10 cm, große Sachschäden. Desgleichen in Dänemark (Seeland, Jütland) Gewitter, Regen, orkanartiger Sturm, nur 10 Minuten dauernd, dabei 25 mm Niederschlag, Blitzschäden, Gebäude- und Flurschäden.

24. 6. 35: ähnliches in der Schweiz.

27. 6. 35: in Paris, bei Bremen und Danzig ganz schwere Stürme, Gewitter, Hagel von erstaunlicher Korngröße, Blitzschläge mit Brand, Gebäude-schäden, Flurschäden, Bäume entwurzelt, Spiritustanks durch Blitz entzündet. Licht- und Kraftleitungen gestört, das alles bei Hitzewetterlage, die durch diese Grobeiseinschüsse nicht beeinflußt wurde.

28. 6. 35: in Deutschland und in Schweden Unwetter allenthalben, Hagelschläge, Blitzschläge (30. 6. 35 Neumond).

2. 7. 35: in Biberach und Umgegend Wolkenbruch, schwerer Hagel, Blitzschläge (11. 7. Vollmond).

22. 7. 35: in ganz Mitteleuropa, auch in Polen Wettersturz, Unwetter, Hagel. Besonders in der Schweiz bei Hallein Hagel nach dem Unwetter, bis 15 cm hoch. Fliegerabsturz durch Sturm (letztes Mondviertel am 22. 7. 35, also keine Mond-Raffwirkung als Ursache; möglich, daß in eine Feineiseinblasung auch noch Grobeiseinschüsse hineingeplatzt sind; (30. 7. Neumond).

17. 8. 35: in Lettland Sturm, Hagelschlag, Boden mit dicker Eisschicht bedeckt, Gebäude- und Personenschäden.

7. 9. 35: bei Potsdam/Spandau plötzlicher Sturm und Regen, auch Hagelfälle, gekenterte Segler, Linienböen (am 6. 9. war erstes Mondviertel, also keine Raffwirkung, die Erscheinung bleibt örtlich vereinzelt, Vollmond erst am 12. 9.).

18. 9. 35: in Frankreich und England Blitzschläge in Flugzeuge, Schneestürme zwischen Madrid und Paris, umgewehte Bäume.

18. 9. 35: in Abessinien nach Aufhören der Regenzeit Hagel in Addis Abeba (am 27. 9. Vollmond, hat wohl der Erde Grobeis zugelenkt).

12. 11. 35: die Zeitungen melden auf der Linie Mittlere Rhone-Mont Cenis über Mailand bis Brescia (also auf geradem Strich) ungeheuere Regen- und Schneefälle mit Sturm und Gewitter, Überschwemmungen, Blitzschläge und Zerstörungen aller Art. Die Wetterkarten dieser Tage zeigen stabiles Wetter, Landregen über Südost-Frankreich. Augenscheinlich ist in diese Wetterlage auch noch ein November-Grobeiseinschuß hineingeplatzt. Dieser stammt aus dem ungestörten hinteren Kegelmantel. Am 9. 11. durchfuhr ein großer Sonnenfleck in sehr südlicher Sonnenbreite unseren Meridian. Die Erde hat dessen Erzeuger aus dem bis dahin ungestörten Zustrom herausgestört, seine Anblasung ist an uns vorbeigegangen. Wir hatten auffallend schönes Wetter. Aber der Vorfall beweist und wieder die Gleichzeitigkeit von Hagelbestreuung und Feineisaushauchungen.

18. und 19. 11. 35: ein Feineisbesen bewirkt wieder Stürme und Niederschläge an den West- und Ostküsten des Atlantischen Ozeans auch ohne Mondraffung, bei letztem Viertel.


Der Vergleich beider Reihen ergibt die völlige Gleichzeitigkeit von Grobeisbestreuung und Feineisanblasung. Sehr wohl können, wenn eine gestörte Roheiskörpergruppe Sonnenflecken erzeugt, Nachzügler als Grobeiseinschüsse in eine Feineiswetterlage der Erde hineinplatzen, wobei vorangegangene Aufschläge als Volltreffer auf der Sonne Anblasung aus Sonnenflecken erzeugt haben.
Es mag auffallen, daß nicht jeder Neumond und erst recht nicht jeder Vollmond in diesem Jahre eine ganz auffallende Raffwirkung auf das Feineis ausgeübt hat. Das kann eben nur geschehen, wenn Erde und Mond den Feineisbesen durchfahren. Geschieht es nicht, so ist entweder kein Feineisbesen vorhanden, oder es trifft die Erde nicht. Die Sonne muß nicht immerfort Volltreffer empfangen; Lücken sind möglich. Namentlich bei absteigender Durchfahrung treffen die störenden Planeten auf große, aber nicht allzu dicht fliegende Körper. Fangen sie sich eine Anzahl davon selbst heraus, so kann sehr wohl einmal eine Lücke entstehen und die Sonne daraufhin eine Zeitlang fleckenfrei sein. Dann fehlen Feineisbesen ganz. Weiter aber wissen wir, daß die Volltreffer bei Beginn der Störungen auf höheren Sonnenbreiten zu landen pflegen und gröber, aber nicht allzu zahlreich sind.



Abb. 8.


Am Ende der Störungen, besonders aber bei der aufsteigenden Durchfahrung, landen kleinere, jedoch zahlreichere Körper in niederen Sonnenbreiten. Auch hierbei herrscht ballistische Breitenstreuung; große Volltreffer können manchmal in niedere Sonnenbreiten geraten, kleine in höhere. Die bildliche Darstellung von Erd- und Mondumlauf im Jahre 1935 läßt erkennen, daß nicht jeder Feineisbesen die Erde treffen muß. Volltreffer in höheren Sonnenbreiten mit spitzen Feineisbesen können sehr wohl an uns vorbeiblasen, solche in niederen Sonnenbreiten treffen uns aber um so sicherer. Auch wird die schiefe Lage der Mondbahn nicht ohne Einfluß sein, deren 35jährige Mond-Jupiter-Periode Hörbiger bildlich (Abb.8) darstellt. Unser Bild zeigt ferner, wie die Feineisbesen die Erde überholen und wie der nach innen die Erde überholende Mond sein Raffeis der Erde zuwerfen muß.
Sehr wohl kann uns aber auch ein Feineisbesen zur Zeit des ersten oder letzten Mondviertels treffen. An die Frage: Wird der Feineisbesen uns treffen? treten wir später noch einmal heran.

Sehen wir uns, so vorbereitet, die Darstellung der Störungswellen noch einmal an. In den Jahren 1933 und besonders 1934 erkennen wir, was ein störungsfreies Jahr bedeutet: Sonne frei von Flecken, auf der Erde wenig Hagel (und wenn, dann Juli/August und Ende Oktober/November - auf der Südhalbkugel Januar und März), desgleichen sehr viel schönes Wetter, aber auch arge Niederschlagsarmut mit ihren wirtschaftlichen Folgen. So sind auch, bei geringen Störungen, 1904, 1911, 1914, 1924 und 1925 verlaufen. Für 1906, 1907, 1908, 1909 brauche ich nur an die verregneten Sommer und die schnee- und frostreichen Winter zu erinnern. Die harten Winter nach nassen Sommern von 1916, 1917-1918 mit seinem kalten Sommer -, sind mir vom Kriege her noch in unangenehmer Erinnerung. Genau so verregnet und verhagelt waren 1926, 1927, 1929, 1930 mit kalten und schneereichen Wintern. Besonders die lange Schnee- und tiefe Frostzeit von Januar bis März 1929 wird vielen unvergeßlich sein. Sie war die Wirkung der Jupiterstellung allein. Was die alleinige Saturnstörung zu bedeuten hat, merken wir jetzt 1935. Da Saturn zur Zeit im eislosen Innenkegel steckt, wird es 1936 etwas gnädiger zugehen. Dann steigen Hagel- und Feineisanblasungen von 1937 mächtig an und erreichen, noch allein von Jupiter erzeugt, 1939 die erste Spitze; nach dem etwas schwächeren Jahre 1940 bescheren uns dann aber Jupiter und Saturn gemeinsam 1941 die zweite ganz hohe Spitze. Wachsen wird auch in diesen Jahren etwas, aber verregnete Obst-, Getreide- und Weinblüten werden wir wohl erleben und die Ernte muß der Bauer vom Felde wegstehlen. An Hagel im Sommer und Schnee und Frost im Winter wird es wohl erst recht nicht fehlen. Vielleicht bringen die Jahre 1943, 1944 und 1945 schon gute Ernten, die man dann vorsorglich in Scheunen und Silos sammeln möge! Ihre Überschüsse wird man in den schönen, aber dürren Jahren 1946, 1947, 1948 und 1949 sehr gut gebrauchen können. Von 1950 an naht dann wieder eine Jupiterstörung.

Daher lautet die langfristige Umweltswettervorhersage, wenn man ihr die Durchfahrungen des Eiskegels durch die großen Planeten zugrunde legt, wie man aus den astronomischen Jahrbüchern unter Benutzung der "Planetenscheibe" ohne weiteres ablesen kann: Hagel und Feineisanblasungen haben zeitlich gleiche Wellenform, die man aus den astronomischen Jahrbüchern entnimmt. - Hier hat die zünftige Wissenschaft eigentlich nichts weiter zu tun, als endlich zuzuhören, sich zu überzeugen und danach zu handeln, d. h. vorauszusagen. Das Beispiel ist gegeben.
Die kurzfristige Umweltswettervorhersage lautet etwas anders: Hagel kann man nicht kurzfristig voraussagen; dafür gibt es nur Wahrscheinlichkeits-Schätzungen; Feineisanblasungen lassen sich auf Grund unablässiger Sonnenbeobachtungen voraussagen. Die Gebrauchsanweisung hierfür ist einfach: Für jeden auftretenden Sonnenfleck ist heliozentrische Breite und Länge festzustellen und auszurechnen, ob und wann das Körperpaar Erde/Mond von dem dazugehörigen, den Mantel eines mehr oder weniger spitzen Kegels beschreibenden Feineisbesen eingeholt werden wird, und ob das gerade dann der Fall ist, wenn Sonne, Mond und Erde annähernd in einer Linie stehen. Demgemäß warnen!
Das erfordert erstens den endlichen Glauben und guten Willen der zuständigen Wissenschaftler, zweitens unablässigen Fleiß unserer Sternwarten, drittens ein sehr gut eingespieltes Nachrichtenwesen zwischen Stern- und Wetterwarten, viertens ein sorgsames, sammelndes Verzeichnen aller Wettervorkommnisse auf der ganzen Erde. -
Denn das Feineis trifft die ganze Erde längere oder kürzere Zeit. Wissenswert aber ist, was auf der festen oder nassen Erdoberfläche an Niederschlägen auffällt, und ob sich, je nach wiederkehrenden Stellungen von Mond, magnetischen Erdpolen und Erdachsenlagen auch bestimmte Niederschlagsgebiete, Sturmwirbel und sonstige Wettererscheinungen zeigen.
Es gibt Wetterstellen und Lehrstühle für Wetterkunde genug; sie sind nicht nur um ihrer selbst willen da, sondern um dem Volke, besonders aber dem Bauern, die Ergebnisse der Forschung und der Naturbeobachtung zugute kommen zu lassen. Es wird Zeit, daß die Wetterbeobachter sich dieser Aufgabe in dem erweiterten Umfange unterziehen, daß sie auch prüfen, statt hochmütig und schweigend darüber hinwegzugehen, was andere erkannt haben, und sich bequemen, den also erlangten Zuwachs an Wissen auch allgemein bekanntzugeben und nutzbar zu machen.


Generalmajor a. D. Haenichen


(Aufsatzquelle und -zeichnungen: "Zeitschrift für Welteislehre", Heft 1, S.1-20, Jahrg. 1936, Luken & Luken-Berlin)



*) Neben der Mondstellung ist der Durchgang großer Sonnenflecken durch den Meridian von besonderer Wichtigkeit. Solche Durchgänge waren zu verzeichnen am: 18., 19., 28. März, 3., 14., 15. April, 3., 4., 11. Mai, 2., 10., 22., 24., 30. Juni, 11., 14., 17., 21. Juli, 4., 10., 20., 27., 31. August, 4., 18., 22., 23., 24. September, 7., 14., 15., 19., 22., 23., 24. Oktober