Zurück

Impressum
Datenschutz

Kosmogonische Anthropologie



(Ein Kapitel aus der philosophischen Anthropologie: Raum und Ich.)


Primär ist der Mensch kein bewußtes Wesen, sondern ein spontanes.
Aber es ist nicht blind in dieser Spontanität, wie gewisse Philosophen behauptet haben, sondern sicher und lebenslogisch in Wahl und Ausdruck.  Denn was den Menschen zum spezifischen Wesen erhebt, ist die Tatsache, daß er nicht nur Träger eines Welt- und Lebensgefühls ist, sondern, daß er dieses Urgefühl auch ausdrückt.

Was im Ausbau der philosophischen Anthropologie nicht genug berücksichtigt wurde, ist das Alter des Menschen.  Man war in der darwinistischen Epoche zu schnell mit dieser Frage fertig geworden, und die Philosophen, die gewöhnlich von geologischen und biologischen Fragen sehr wenig verstehen, weil sie die Philosophie zu sehr historisch oder philologisch nehmen, waren in diesem Punkt zu leichtgläubig.  Vielleicht ist es sehr gut, daß die kommenden Philosophen mehr von der Naturwissenschaft und, dies vor allem, von der Medizin genährt werden.  Sie bleiben irdischer.

Wesentlich für diesen vorliegenden Entwurf einer Art, besser einer Fortführung der Scheler'schen philosophischen Anthropologie scheint mir zu bemerken, daß ich die biologische Entwicklung des Menschen in erster Linie vom Standpunkt der Dacque'schen Auffassungen sehe, die durch die vielleicht allzu sehr bekämpften Theorien der Hörbiger, Behm und Georg eine so eigenartige Weiterführung und Unterbauung erfahren haben.
Der Mensch ist nach diesen neueren Ausführungen nicht diluvialen Ursprungs, sondern sehr viel älter.
Zunächst wird sein Ursprung ins Tertiär verlegt.  Damit hätte er, um einer neueren geologischen Zeitbestimmung der Formationen zu folgen, mindestens ein Alter von 250 000 Jahren.  Das scheint heute ziemlich bewiesen zu sein.  Ich erinnere nur an die Arbeiten von Abel und Wirth, die von gänzlich verschiedenen Seiten, der erste als Paläontologe, der zweite als Ethnologe auf Grund seiner allerdings ebenfalls von der Universitätswissenschaft noch nicht ganz für würdig befundenen Sprach- und Symbol-Forschung, zu einem im wesentlichen gleichen Resultat kamen.

Aber Hörbiger, Behm, Georg und auch Dacqué verlegen das Dasein des Menschen bis in die Primärzeit, also ins Altertum der Erde.  Damit würde sich das Alter des Menschen auf über 100 Millionen Jahre belaufen.
Dacqué gibt dabei die Bestimmtheit der anatomischen Struktur des Menschen auf und meint, das Menschwesen habe zu gewissen Zeiten eine andere Form gehabt, denn die Anatomie drücke jeweils nur immer eine bestimmte Zeitsignatur aus.  Überdies liegt eine fast gleiche Auffassung schon bei Westenhöfer vor, und auch der Anatom Klaatsch erkannte die Hinfälligkeit der darwinistischen Menschtheorie und näherte sich diesen neueren Auffassungen.  Hörbiger hat durch seine Theorie, die im entscheidenden Wesen darin besteht, daß das Schicksal der Erde aus dem Kosmos gestaltet wird, indem Monde (die Erde soll deren mehrere besessen haben) infolge eines allgemeinen Weltraumwiderstandes sich allmählich an die Erde heranschrauben, einer teilweisen Auflösung verfallen und endlich in äquatoriellen Breiten niederbrechen.  Dieser Vorgang wird mit Mondkatastrophe bezeichnet und ist natürlich imstande, das geophysikalische Schicksal des Planeten und die Phasen der menschlichen Entwicklung auf geologische Zeiträume zu beeinflussen oder sogar zu bestimmen.  Erwähnen möchte ich hier, daß kürzlich  (im Jahr 1933/1934) von ausländischen Geologen darauf aufmerksam gemacht wurde, daß die Erde vor Jahrmillionen mit einem Himmelskörper zusammengestoßen sein muß.  Man erbrachte sogar einen photographischen Beweis zu dieser Theorie, indem man eine Aufnahme von dem Ort des vermeintlichen Niederbruchs herstellte, worauf deutlich große Einschlagsgebilde, wie die bekannten Ringwälle des Mondes sehen sie aus, sichtbar sind.  Immerhin ließe sich diese Theorie mit der Hörbigers in Einklang bringen.  Man braucht nur daran zu denken, daß nach Hörbiger der Mond ja nicht als kompakte Masse herniederbrach - gemeint ist ein angenommener Tertiärmond - sondern zuvor sich auflöste.  Gewaltige Splitter könnten also jene Einschlagsgebilde hervorgerufen haben.

Ich will auf die heute von den zuständigen Wissenschaften neuaufgeworfene Altersfrage nicht weiter eingehen, nur noch bemerken, daß sie, wie mir scheint, tiefer denn je an den Menschen gerührt hat, tiefer wohl, als alle philosophischen Betrachtungen vorher.  Ich war gar nicht erstaunt, als ich gelegentlich eines Vortrages über neuere Fragen der Geologie in der nachfolgenden Aussprache folgendes vernahm: Ja, aber wenn Hörbiger recht behielte, und auch der gegenwärtige Mond bricht einmal hernieder, ist dann der Sinn aller menschlichen Bemühungen nicht vernichtet, ist dann Kultur mit dem Ausblick auf Fortschritt oder Zukunft nicht gänzlich hinfällig?
Was aber kann nun von all diesem, das freilich der reinen Theorie noch sehr nahesteht, für den Philosophen, für die Lehre vom Wesen und dem Wesensaufbau des Menschen wesentlich werden?
Die Geschichte des Menschen hat auf einmal aufgehört, eine ärmliche, eindeutige Phase eines quartären Wesen zu sein.  Die Geschichte des Menschen muß in weitgehendem Maße mit der Geschichte der Erde korrespondieren.  Der Wesenaufbau des Menschen enthüllt gleichzeitig das Schicksal oder den Gestaltwandel des Erdbildes.  Denn das Uralter des Menschen brachte es mit sich, daß die Geschicke der Erde nicht ohne Einfluß auf ihn blieben.

Er war - gemäß dieser eben angedeuteten neueren Anschauungen - Zeitgenosse jener enormen Flug-Land- und Wassersaurier, die wir in mesozoischen Schichten wiederfinden, er erlebte den Untergang oder die Verdriftung der Kontinente oder Schollengebiete, auf denen er lebte, wie die Auftürmung jener gewaltigen Gebirgsketten, die von den Alpen bis zum Himalaja reichen.  Er sah Landschaften paradiesischer Üppigkeit unter dem Einbruch der Kälte riesiger Gletscher oder des Weltraums verwelken oder in Wassermassen versinken.  Er selbst mit dem tropischen Blutstrom noch in den Adern wurde generationenlang dieser eiszeitlichen Kälte ausgesetzt, er lief der Sonne nach und ging unter in Erdbeben, Vulkanausbrüchen oder Wasser- und Kältewellen.  Er erlebte die Grausamkeit des Kosmos im Gluthauch der brennenden Sonne, im Wehen der Eiswinde, im Steigen der Flut oder im Niederbruch des gereiften Mondes.  Er war vielleicht wirklich reptilisch wie die Echse und darin jene Gottheit, die aus dem Wasser steigt und den anderen, an das Festland gebundenen, die Weisheit der Zahlen, des Baues und der Kriege brachte, wie ein peruanischer Mythos erzählt.  Der Mensch geht auf das Land - er band sich daran wie an sein Glück.  Wie wenn das sein entscheidendes Schicksal wäre?

Alles was heute geistig schöpferisch im Menschen erwacht, was ihm ins Bewußtsein kommt und dennoch unverstanden bleibt, was er versteht, aber nicht sagen oder weiter erklären kann, was ihm Ideal ist wie der Flug durch den Raum, der Gang durch den Ozean, der Instinkt des Tieres, ist nicht Phantasie, sondern Erinnerung, die im Blut ist und manchmal, in gelösteren, labileren Augenblicken innerer Erschütterung zwischen Traum und Bewußtsein ganz klar und Wirklichkeit wird.
Denn der Mensch ist Erdgeschichte.  Er verbirgt sich und atmet sie aus in den mythischen Inhalten seiner Bilder, Ideale, Sehnsüchte und Träume.  Denn was der Mensch erlebte, ging nicht verloren.  Keiner weiß, wieviel von dem, was alles über den Ursprung oder die Frühe des Menschen gedacht, gesagt und vermutet wurde, wirklich war oder große Urerinnerung.
Alle jene erwähnten Erdereignisse wurden für die Wesensgestaltung des Menschen entscheidend und viel wesentlicher als später der Zerfall einer Gesellschaftsform, einer Siedlung oder gar eines Kulturkreises.  Die anatomischen und physiologischen Mutationen, die der Mensch während seiner Entwicklung erfuhr, wurzeln gänzlich in derartigen Umweltkatastrophen, die sich naturgemäß über ungeheuere Zeiträume erstreckten.

Das maßgebende für eine Anthropologie, die das hohe Alter des Menschen in Rechnung setzt, besteht also darin, daß der Mensch nicht nur biologischen Verwandlungen unterworfen wurde, sondern auch solchen, die das Wesen, besser die obere Schicht des Wesens, ergriffen.
Den physischen anthropologischen Revolutionen, stehen phänomenologische oder metaphysische zur Seite.
Nicht das innerste Wesen des Menschen transformierte sich, nicht der letzte, tiefste Sinn, sondern nur die faßbare Form dieses Sinnes, das, was ich mit oberem Wesen bezeichne, und was das ist, was den Verhalt zur Ganzheit des Kosmos, die kosmische Beziehung also ausmacht.  Anders als Beziehungswesen zum Kosmos wird uns das Innentum des Menschen aber kaum verständlich.
Dabei mag es natürlich prinzipiell so gewesen sein, daß gewisse Wesenswandlungen, die vorher latent begonnen hatten, durch biologisch-physiologische Transpositionen zur Auslösung kamen.
Wenn Schelers anthropologische Untersuchungen, die zum Vollenden einer weiten philosophischen Anthropologie führen sollten, von der Feststellung ausgehen, daß es eine einheitliche Idee vom Menschen gar nicht gibt - wie die Geschichte der Selbstauffassung des Menschen lehrte - so muß eingewandt werden, daß das, was bei ihm Geschichte heißt, eigentlich nur die letzte Schaffensgeschichte umgreift.  In Schelers Untersuchung fehlt gänzlich die Klärung des Schaffenstyps und dessen Ahnen.  Außerdem blieb offen, wie es eigentlich zu einer Verschiedenheit der Selbstauffassung kommen konnte, und wo eigentlich der tiefere Grund zu der Verschiedenheit in der Selbstauffassung zu sehen ist.  Denn da waltet doch keine Willkür, sondern Zwang.

Ich behaupte nun, die Menschweltbeziehung offenbart das obere Wesen.  Dieses Wesen des Menschen selbst aber vermag zu wechseln.
Das Erlebnis des Kosmos, des Raumes, seines Daseins ist es, das das Wesen des Menschen näher bestimmt.  Aber der Kosmos hat sich in der Zeit der menschlichen Existenz, die, um der neueren Ansicht, die bereits skizziert wurde, recht zu geben, bis in die ältesten Zeiten erstreckt, sehr verschieden dargeboten.  Gesetzt, Hörbiger hätte recht, und die Zeit, da man seine Lehre aufnimmt, scheint mir nicht so sehr fern, dann hat der Mensch eine mondlose Epoche erlebt, die damit endigte, daß der jetzige Mond, der zuvor ein Planetendasein führte zwischen Erde und Mars, eingefangen wurde zum Erdtrabanten, zum Mond.  Dieser Vormondmensch wird aus der Sage und aus Berichten bestätigt.  Eine Sage der Chilchas-Indianer beginnt mit den Worten: In früherer Zeit, als der Mond noch nicht da war ...., und selbst Aristoteles berichtet von einem alten Geschlecht, das vor dem Monde lebte, und sich daher Proselenen nannte.  Man kann noch viel mehr derartige, merkwürdige Berichte anführen.  Ich verweise auf die große Arbeit von Eugen Georg "Verschollene Kulturen" und die Arbeit von Fischer "In mondloser Zeit".  Hier findet man eine weitgehende Zusammenstellung all dieser, erst auf Grund der Forschungen von Hörbiger und Dacqué gedeuteten Berichte.
Denn derartige Vorstellungen werden nicht erdichtet.  Der Mythos birgt immer die Urweisheit, die großen Erlebnisse vergangener Völker.  Darauf hat Dacqué schon sehr eindeutig hingewiesen, als er seine neue biologische Theorie vom Alter des Menschen durch die Sage und den Mythos zu stützen suchte.
Man hat diesen Menschen, der seine Erlebnisse und seine Weisheit in die mythische Form barg, den magischen Menschen, den homo divinans genannt, und damit andeuten wollen, daß er als magisches Wesen in engstem Zusammenhang mit dem Kosmos sich befindet.  Er sprach in Bildern, wo wir den Begriff ersetzen.  Er erlebte noch dort, wo wir nur bewußt sein können und in Vernunft gehüllt.
Das bezeichnet nun sicher nicht unseren gegenwärtigen Menschen.  Wir sind anders als jene magischen Menschen, daran zweifelt kein Mensch, aber wir sind nicht reifer oder höher entwickelt, nur da und dort in den Einzelzügen ausgeprägter, und das vielleicht nur darum, weil wir als besondere Wesenheit auch besondere Eigenschaften haben. 

Indem ich nun noch einmal daran erinnere, daß das Alter des Menschen viel höher zu schätzen ist, als man es bisher getan hat, und daß dadurch der Mensch in seiner Wesensentwicklung viel mehr vom Erdschicksal oder der kosmischen Entwicklung abhängig ist, möchte ich zunächst einmal bemerken, daß der quartäre Mensch sich wesentlich vom tertiären und dieser wieder wesentlich vom vortertiären Menschen unterscheidet.  Erdrevolutionen kosmischen oder irdischen Ursprungs bewirken biologische Revolutionen.  Davon werden auch das Tier und die Pflanze ergriffen.  Aber sofern zum Wesen des Menschen eine höhere, innere Labilität gehört, fordert die Erdgeschichte eine Änderung im Ausdruck seines Wesens. 
Die Wesensrevolutionen erzeugen das Ich.  Und der Mensch ist als Ich in seiner kosmischen Wesenhaftigkeit, seiner kosmischen Beziehung etwas anderes, als der Mensch als Magier, als homo divians.
Der Mensch eben ist ein Wesen, das gleichsam kosmischen Rang hat.  Er hat Weltgefühl und er hat Lebensgefühl.  Das ist geistiger Zustand.  Denn Geistigkeit, ist Ausdruck des Zusammenhangs.
Aber der Mensch hat nicht nur dieses Welt- und Lebensgefühl, er kann es auch ausdrücken.  Und das ist vielleicht das Entscheidende seiner metaphysischen Grundposition.  Der Mensch ist ein Ausdruckswesen.  Ausdrucksfähigkeit bestimmt den überragenden Charakter seiner Geistigkeit.
Magie ist nur eine andere Form des möglichen Ausdrucks des Lebensgefühl als Geist.  Magie und Intellekt sind gleichsam entgegengesetzte Agenzien des Ausdruckswillen des menschlichen Geistes.  Vielleicht ist hier Willen zu viel gesagt; denn Ausdruck gehört zum Geist, ist also nicht in bewußter Vornahme gewollt.
Wir haben Geistesformen von Wissensformen wohl zu unterscheiden.  Denkformen sind selbst nur wieder Ausdrucksformen des Verstandes. 
Wo Weltgefühl oder Lebensgefühl ausgedrückt wird, liegt Welterlebnis vor.  Es fragt sich nun, durch was, d. h. in welcher Weise kann denn Weltgefühl anders ausgedrückt werden.  Inwiefern kann es überhaupt verschiedene Ausdrucksformen geben; wie entstanden sie, wie verfielen sie, wie wandelten sie sich um, was sind ihre Grundformen, wie entsprechen die Ausdrucksformen einem bestimmten Welterlebnis, einem bestimmten Welt- und Lebensgefühl, und wie bestimmen sie eine eindeutige menschliche Position oder wie offenbaren sie in ihrer Verschiedenheit Wesenswandel und Wesensform des Menschseins?
Das sind im wesentlichen die Fragen, die sich hier ergeben.

Zum Menschenwesen gehört Geistigkeit, die als bestimmte Form jeweils eine besondere Mensch-Welt-Beziehung ausdrückt.
Zum Ausdruck gehören Zeichen, Symbole, Urformen.  In ihnen verbirgt sich das entscheidende Moment des Welterlebnisses des bestimmten Menschwesens.  Der Mensch wird sich gewisser Grundphänomene der Welt bewußt.
Er sieht sich in die Welt gestellt.  Er unterscheidet.  Dieses an diesen Erlebnissen orientierte Lebensgefühl ist das einfachste.
Weltgefühl wird immer aus den Grunderlebnissen, dem Raumerlebnis, dem Zeiterlebnis und dem Bewegungserlebnis.
Raumerlebnis umfaßt Dingerlebnis und Ausdehnungs- oder Distanzerlebnis.  Zeiterlebnis wird aus dem Urerlebnis der Erinnerung, aus dem Beobachten des Todes von Organismen, dem Verschwinden von Dingen, aus dem Bemerken der Wiederkehr, aus der Uruntersuchung von Tag und Nacht oder Helle und Finsternis.  Das Bewegungserlebnis wird vom Menschen durch sich selbst vollzogen.
Grundlegend entscheidend werden für den Menschen seine Geistigkeit, seine Gefühle und seine Ausdrucksformen immer in erster Linie die Phänomene des Raumes, der Zeit und der Bewegung gewesen sein.  Bestimmend für eine gewisse Intensität des Welterlebnisses mag gewöhnlich eines dieser Urerlebnisse gewesen sein.
Ich scheide daher zwischen dem Menschen, der das Weltgefühl als Raumgefühl entscheidend erlebt und den weiteren Menschen, denen entweder das Zeiterlebnis oder das Bewegungserlebnis die Grundlage ihres Wesens oder ihrer Ausdrucksart bildet.
Da das Weltgefühl ausgedrückt wird, geschieht über die Erlebnisse des Raumes, der Zeit oder der Bewegung auch die Wahl der Urformen des Ausdrucks: des Raumsymbols, des Zeitsymbols und des Bewegungssymbols.
Wir haben also: Weltgefühl als Raumgefühl, Weltgefühl als Zeitgefühl und Weltgefühl als Bewegungsgefühl.  Der Mensch erscheint, wenn wir ihn in seiner Wesensmitte eindeutig durch Raum, Zeit oder Bewegung bestimmt sein lassen, in der dreifachen Form.  Als Raumwesen, als Bewegungswesen und als Zeitwesen, je nach dem welches Phänomen sein intensivstes Grunderlebnis gewesen war, und an welches er die Symbole des Lebensausdrucks bindet.

Wenn wir hier an die vorstehenden Erörterungen über die Phänomene erinnern und uns noch einmal das hohe Alter des Menschengeschlechtes ins Gedächtnis rücken, dann wird klar, wie weit die Berechtigung geht, den drei genannten Grundphänomenen, die sich jeweils bis in die letzte Tiefe des entsprechenden Lebensgefühls eingehüllt haben, eine so entscheidende Rolle zuzuordnen.
Was die vorstehend gegebenen Bemerkungen über das Ich und die phänomenologische Analyse des gegenwärtigen Lebensgefühl enthüllten, war die Tatsache, daß das Ich eigentlich, d. h. im tiefsten seines Kernes, ein Zeitwesen war.

Aber jene Geistigkeit, derer der magische Mensch sich erfreute, war Magie, war höchster Ausdruck kosmischer Verbundenheit.  Der homo divinans ist das magische Wesen schlechthin, als das kosmische Wesen, das Raumwesen.  Denn Raum symbolisiert den intensivsten Zusammenhang.  Kosmogonisch bedeutet schon magisch.  Aber das Wissen des magischen Menschen mit seiner Instinktnähe, ohne aber tierischer als wir zu sein, ist ein Wissen, das gleichsam mit der Existenz gegeben ist.
Wir halten diesen magischen Menschen durch die Arbeiten der bekannten Ethnologen, Paläontologen und Naturwissenschaftler Danzel, Frobenius, Dacqué, Hörbiger, Georg, Fischer u. a. für soweit bewiesen, daß mit anthropologischen Betrachtungen darüber fortgefahren werden kann.  Wir unterlassen es auch, all die Einzelheiten der Anschauungen jener Forscher zusammenhängend zu wiederholen.
Bei Dacqué wird der magische Zustand als Natursichtigkeit erfaßt.  Ich zitiere aus seinem Werk Urwelt, Sage und Menschheit folgendes zur Erläuterung:
Natursichtiges Können dagegen ist die Fähigkeit, auf Grund solchen Sehens und Wissens Einfluß auf die Dinge der Natur oder die Seele der lebenden Wesen bewußt oder unbewußt zu gewinnen, also Gestaltungen, Änderungen, Vorstellungen in der Umwelt und bei anderen lebenden Wesen hervorzurufen; modern ausgedrückt: telepathisch oder stark hypnotisch oder teleplastisch zu wirken, Strahlungen und Materialisationen in der Ferne hervorzurufen; mit altertümlichen Worten ausgedrückt, zu zaubern und zu bannen.

Die Frage, die wir gleich zu beantworten haben, lautet also:
Wie und warum konnte aus diesem magischen, raumverbundenen Wesen jenes Ich entstehen, dessen Weltgefühl im allgemeinen ein tragisches ist, dessen Hauptfunktion im Denken liegt, und dessen Zustandsform mit dem inneren Zeitbewußtsein gegeben ist?
Warum schied sich der Mensch aus dem kosmischen Lebenseinklang und wechselte zum Ich, das sich die Zivilisation nur als Leben in der Verborgenheit vor der Natur, aber keinen Geist mit der Natur erhalten konnte?  Ursprung des Ichs?  Diese Frage steht bestimmend hinter den kommenden Erörterungen.

Wir gaben zu, daß das Wesen des Menschen im Grunde wohl so eindeutig gegeben ist, daß eine eindeutige Abscheidung von den anderen Organismen gelingt, sagten aber auch zugleich, daß dieses Wesen in seiner eigenen Wissensebene wieder variabel ist.
Dacqué und mit ihm andere weitblickende Forscher, die sich um eine Erneuerung anthropologischer Grundlagen bemühten, haben längst erkannt, daß der Mensch als selbständiger Stamm, der, wie bereits gesagt, bis in die ältesten Zeiten der Erdgeschichte zurückreicht - vielleicht sogar bis ins Paläozoikum - aufzufassen ist, und als solcher seine eigene Entwicklung durchmacht, also, entgegen Darwin und Häckel, wesenhaft tierunabhängig ist.  Der Mensch als geistiges Wesen, das des Ausdrucks und der Verwandlung fähig ist, hat eine labilere Struktur als jedes Tier.  Ja, diese Labilität seines Wesens kennzeichnet ihn und läßt ihn Wesensmutationen und Wesensentwicklungen erfahren.
Der Übergang oder die Umformung des magischen Wesens in das Ich-Bewußtsein-Wesen bezeichnet eine derartige Wesensrevolution.
Alle Wesensverwandlungen sind ohne Erleben nicht denkbar.  Und Inhalt des Erlebens ist jeweils die Umwelt, die aus geologisch oder kosmisch verständlichen Gründen ebenfalls variiert.  Für das Wesen des Welt- und Lebensgefühls wird sie Schicksal und Entscheidung.

Kosmos ist immer unmenschlich.  Er bezieht den Menschen nicht mehr in seinen Trieb als ein Gestein.  Nur die Reagenz des Menschen ist größer.  Natur bringt hervor.  Fraglos und immer.  Natur ist Zeugung.  Erde will Leben, und Leben will Stamm, Gattung und Familie.
Niemals aber fragt dieses Treiben aus Unerschöpflichkeit, diese Erde im Augenblick des Tragens und Gebärens nach Aussicht und Reife, nach Gunst und Ziel.
Die Erde ist ja viel eher hetärisch als demetrisch.  Sie zeugt fraglos gnadenlos und spielerisch.  Ob in der Vorstunde eines niederbrechenden Mondes, in der Fäulnis schwimmenden Geästs, ob sie den Käfer in die Erbse eingeboren sein läßt oder den Blütenstaub im Rauschen fördernden Lichts.  Immer will die Substanz die Bewegung und immer den Organismus.
Der kosmische Trieb pflanzt die Panspermie auf den Planeten und fragt nicht nach der Härte des Gesteins.
Er wirft sie ins Eismeer, ohne den Untergang in Kälte zu erkennen.  Er verschwendet sie an Fixsternnähe, als erweise er dem Feuer eine Gunst ... Natur ist Pan.  Nicht im Absoluten fallen alle Gegensätze zusammen, sondern in der Natur, deren innerstes Wesen immer Allheit bedeutet.
So erscheint dem Denkenden die Natur fast eine höhere Sinnlosigkeit, nur wer hier noch den großen Atem spürt, vernimmt Schönheit und Tiefe aus der Unermeßlichkeit ihrer Gewalt.

Und diesem Unterscheidungslosen, diesem Nichtdurchschaubaren steht der ewig Wählende, der Mensch gegenüber.  Wo er nicht scheiden kann, schafft er die Normen.  Denn sein Wesen will Wahl, weil es nur durch sie zur Bestimmung vor sich selbst kommt.
Im Grunde des Wesens, das des Erlebnisses fähig ist, und das zeichnet den Menschen aus und ist der Ursprung seiner Geistigkeit und Wandlungen, liegen die Phasen der Erdgeschichte verborgen.  Sie haben sich bis in alle Tiefen unseres Lebensausdrucks und Lebensstils erhalten, im Blutgeist der Art niedergeschlagen, der in der Frühe schon heilig ist, und der als sichtbarstes Zeichen des Verbundenseins mit Kosmos und Urvorgängen der Erde ins uns fließt.
Aus der Notzeit stammt die große Verwandlung des Menschen in das Ich.  Notzeit entscheidet.  Qual macht schöpferisch.  Täuschung lehrt.
Die Verwandlung geschieht mehr als Mutation.  Denn kosmische Erdkatastrophen bedingen sie. 
Die letzte Notzeit der Erde war das Diluvium.  Es ist als Zeitalter einer Vereisung gekennzeichnet, die selbst wieder durch wärmere Perioden-Zwischeneiszeiten unterbrochen wurde.
Andererseits geschahen tektonische Umwälzungen und Vulkanausbrüche.  Erst durch Hörbiger wurde es möglich, die Periode als ein einheitliches Schicksal zu verstehen.  Erst Hörbiger erhob das Diluvium zu einer allgemeinen Notzeit der Gesamterde, indem er es bestimmt sein läßt durch den Einfang des Planeten Luna zu unserem Jetztmond.  Landuntergänge - Atlantis -, Wasserhochfluten in äquatoriellen Breiten, Beben, Magmaausbrüche und Flutkatastrophen, aus denen sich der Gedanke großer Fluten formte, waren die Begleiterscheinungen.
Zumindest war also das Diluvium die letzte Katastrophenzeit, die den ganzen Planeten ergriff, und damit das letzte entscheidende, kosmische Erlebnis des Menschen.
Kurz und gut: Tertiär und Diluvium, d. h. vom Mitteltertiär bis zum Diluvium ist das Relief der Erde einer wesentlichen Verwandlung unterlegen. Da konnte sich wohl auch eine letzte große Mutation des Menschenwesens vollziehen, die diese oder jene Völkerschaften ergriff, aber fernere auch mehr oder weniger unberührt ließ.

In dieser Zeitspanne, Jahrtausende umfaßt sie, vermute ich die Entstehung des Ichs, die gleichsam eine neue Menschwerdung bedeutet.
Natürlich erschienen dem magischen, geängstigen Wesen dieser Unheilepochen die Zeitalter der Not als das Dasein schlechthin.  Da aber vom Blut her noch das Wissen um die mildere, südliche, wohltuende Erde der Vorzeit sprach, formte sich in mythischer Vision, als Urerinnerung an die Urlandschaft, in allmählich gewordenem Bewußtsein und Willen das Wunschbild der nur spendenden Natur, der mütterlichen Erde, das in seiner letzten Gestaltung sogar den Zauber des paradiesischen Gartens beschwor.
Das Wunschbild des Paradieses oder auch das Rätsel manch anderen vorweltlichen Ahnens, das manchmal aus dem Traum hervorbricht mit dem Antlitz des fern Gestorbenen und Verlassenen, ist nicht Theologie, sondern Ausdruck des im Blut verborgenen Erlebnisses der reineren, schöneren, apollinischen Landschaft, die den magischen Frühmenschen umgab, ehe die Zeit zur Erdverwandlung, zum Einfang oder Niederbruch des Gestirns, reif war, ehe Eis und Magmagewalt den Menschen in die kosmische Not zwangen und das bewußte, lauernde Ich schufen, den Fallensteller des Pan.
Der Mensch wurde während der Notzeit zur Abwehr gezwungen, mehr noch, zum naturfernen Leben.  Hier wurzelt das naturfeindliche Prinzip und der Zug der lebensfeindlichen Askese, der später so sehr hart in das Antlitz des ichgeistigen Raumes eingegraben wurde.  Dieses Leben in der Verborgenheit vor der Natur ist also gleichzeitig ein unerbittlicher Protest gegen den Kosmos.
Magie wurde Protestantismus.  Erlebnis tritt hinter die Erfahrung.  Und das Ersinnen gegen das Verstehen.  Der homo divinans wird zum homo faber und zum homo technikus.
Das Ich ist ein sekundärer Mensch.  Es ist eine späte Stimme der Natur, hat Benn von ihm gesagt, und damit das dichterisch formuliert, was hier gemeint ist.

Aber wie konnte denn die Notzeit, die sich in den Schichten des Menschen, die Seele oder Geist genannt werden, niederschlug, dieses innere Wesen über Jahrtausende hinweg verwandeln?  Wie sieht diese Wandlung phänomenologisch aus?
Wie gelangt denn die Notzeit, in die der Mensch hineingestellt wurde, bis in die tiefste Schicht seines Innentums und läßt alle jene Ausdrucksformen entstehen, die für das Ich typisch sind?

Die Notzeit verlangt vom Menschen zunächst eine soziologische Umwertung.  Das magische Wesen, das kosmisch-eingefügte Wesen, ist innerlich im Zustand der Abgeschiedenheit.  Es ist phänomenal ein Einzelwesen.  Es ist eben so eingefügt in den Kosmos, dessen Rhythmus es in sich auffängt, daß es, soziologisch gesehen, die Fähigkeit zur Einsamkeit hat.  Es bedarf innerlich nicht des Menschen.  Das soziologische Bedürfnis ist rein biologischer Natur.  Selbst der Besitz entspringt nicht einem Willen, einem Machttrieb, sondern einer biologischen Grundforderung.
Damit ist nicht gesagt, daß das magische Wesen ein animalisches Wesen ist.
Wesenssoziologisch ist es im Zustand der ängstelosen Einsamkeit und Abgeschiedenheit.  Es ist Einzelwesen.  Magisch und als solches geistig.  Biosoziologisch aber ist es animalisch.
Es leidet nicht an der Einsamkeit, weil es diese als solche gar nicht empfindet.  Es ist das zur Abgeschiedenheit bestimmte Wesen.  Diese Fähigkeit zum Allein-sein-können gehört zur Magie.
Es ist keine biologische Einsamkeit, die sich etwa in Enthaltsamkeit ausdrückt, sondern eine Wesenseinsamkeit, eine geistige Einsamkeit.  Das soziologische Bedürfnis haftet nur an der alleräußerlichsten Lebensform.  Aber das In-der-Welt-sein selbst dieses Wesens heißt Einsamkeit, Einsamkeit, die nicht Welteinsamkeit ist, sondern soziologische Einsamkeit.

Aber die Flucht vor der chaotischen Gewalt der Notzeit führte zur Abwendung vom Kosmos.
Blut und Leib fordern die Herde.  Aus dem Protest gegen den Kosmos, aus dem Zustand des Verborgenseins vor der Natur formt sich die Angst als erster Zustand des Ichs.
Aus den Generationen, die in dieser Angst vor dem Kosmos lebten, bildet sich langsam ein Zustand innerer und äußerer Verbundenheit der Individuen untereinander; die Urhorde oder besser die Urherde entsteht hier.  Nicht der einzelne flieht in reichere, mildere Zonen, sondern die Gruppe.  Das gesteigert soziale Bedürfnis nimmt hier also seinen Ursprung.  War vorher der Mensch in erster Linie in biologisch-wirtschaftlicher Hinsicht soziologisch gebunden, so wird er jetzt sogar innerlich, wesenhaft zum Gruppenwesen.  Er wird geistig-seelisch kollektiv.  Das widersprach seiner ursprünglichen Struktur, die in der Möglichkeit der Abgeschiedenheit gipfelte.  Die Urhorde, die sich erstmalig zum seelisch-geistigen Gebilde erhebt, vernichtet die Magie des Einsamen, des Einzelnen, der sich selbst genügt, indem er kosmisch-offen und kosmisch-verbunden ist.
Und nun geschieht das Seltsame, das Entscheidende:
Im Augenblick, da die Horde in ihrer Struktur sich vollendet hat, da der Mensch in jeder Weise ein soziales Phänomen geworden ist und seine wesenhafte metaphysische Einsamkeit preisgeben mußte in den Jahrhunderten der Angst und Not, erwächst in ihm eine Tendenz gegen die übermächtige Sozialität.  Der Mensch kann niemals restlos aus einer gewissen Einsamkeit und Einmaligkeit heraustreten.  Das widerspricht dem Wesen seines spezifischen Lebens, das in der Fähigkeit zur Magie, zum Weltgefühl ausdrückenden Geist notwendig wesentlich und damit abgeschieden, also metaphysisch einsam sein muß.
Gegen die Umwertung des Wesens wendet sich seine metaphysische Mitte.  Das Ich entsteht.  Und dieses Ich ist eine Reaktion gegen die in der Notzeit im Übermaß entstandene Sozialität.
Dieses Ich ist aber im Grunde gar nicht fähig zu seiner absoluten Einsamkeit.  Das Ich ist nicht nur gegenüber den Menschen isoliert, sondern, und das ist das Wesentliche, gegenüber dem Kosmos.  Es ist weltentfremdet und im tiefsten Grund gegen das Leben gerichtet.  Es ist immer in der Geste des Protestes und der Abwehr, der Verneinung und Askese, der Angst und der Tragik.  Das Ich ist die lebensfeindliche Überabgeschiedenheit.

Und noch in den ersten, dunklen Konturen dieses neuen Menschwesens des Ichs, kaum entfaltet, aber schon berührt von jener Stimmung des Alters, der Verneinung und der Scheu vor dem anderen, empfand es die ungeheure Welteinsamkeit seines Wesens, löste sich vom Zauber der Magie und verstand das Leben als Willen zur Macht.  Nur durch die Entdeckung des schöpferischen Bewußtseins, des Denkens, vermochte sich die Naturfeindschaft in den Willen zum Triumph über die Natur zu verwandeln.
Aber die Raumangst gab die Weltunsicherheit.  Das Ich starb zum ersten Mal im Anblick eines unendlichen, dunklen Weltraums, aus dem die großen Mächte kamen, die den Kummer brachten, und der einem Übermaß an Ferne alle Einsicht abschnitt, aber die grausame Frage aufwerfen ließ: Ich, bist du wirklich allein in dieser Nichtübersehbarkeit?
An diesem Anfang starb vielleicht das Ich aus Angst.  Erst indem es die Möglichkeit des Jenseits entdeckte, vermochte es sich zu beruhigen.  Die Gruppe schuf sich den Priester, den Verkünder des Gottes und des Jenseits der Stille und der Ängstelosigkeit.  Er lehrt die Unendlichkeit der Dinge, die Askese und die Scham mit dem Antlitz der Macht, der Maske und der Angst.

Mit dem Ich entstand die unmerkliche Lust am Ich, die Lust an der Verneinung, am Denken und an der Analyse. Das letzte Ich tötet sich selbst.  Es erfüllt sein aus der Angst geborenes Wesen in jenem tragischsten aller Augenblicke, da der Ekel des Ichs vor sich selbst in seine Mitte bricht.  Wieviel Sehnsucht und wieviel Konsequenz liegt in jenem Phänomen des Individualismus, der den europäischen Menschen nicht losließ und eine der ewigen Fragen dieser tragischen Philosophen ist.  Aber keiner suchte die Wurzel dieses Willens zur Individuierung, der den Urwillen des Ichs zur magischen Abgeschiedenheit ausdrückt und zugleich das Ich wieder nährt mit der fragwürdigen Kraft kosmischer Isoliertheit.  Nihilismus und Kulturpessimismus sind jene Phänomene, die offenbaren, wie das Ich an sich selbst stirbt.

Max Bense


(Aufsatzquelle: "Zeitschrift für Welteislehre", Heft 3, S. 68-81, Jahrg. 1934, Verlag Luken & Luken-Berlin)