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Und sie bewegt sich doch



Dieses Wort wird Galilei in den Mund gelegt, das er in drangvoller Stunde gesagt habe: Eppur si muove - Und sie bewegt sich doch.
Die Frage, ob sich die Erde bewege, sich um ihre Achse drehe, wie es Kopernikus lehrte, oder ob sich der Sternenhimmel um die stillstehende Erde schwinge, wie es das Ptolemäische Weltsystem annimmt, war damals - es nur dreihundert Jahre her - ein noch sehr umstrittenes Problem.  Die heutige Problemstellung um diesen Naturvorgang heißt: Warum bewegt sie sich?

Die Achsendrehung der Erde, eine der wichtigsten Erscheinungen an ihr, da sie erst durch den raschen Wechsel von Tag und Nacht das Leben auf ihr ermöglicht, hat naturnotwendig eine Ursache, und die verschiedenen Weltbildungslehren suchen diese Ursache im Rahmen ihrer Setzungen zu erfassen.  Da sind es Verdichtungen und die daraus abgeleiteten Kraftäußerungen, wie Zusammenziehung, Aufrollung und Abschleuderung der Massen, oder es ist ein Teil der kosmischen Gewalt, mit der zwei Sonnen zusammenstoßen und in diesem Zusammenprall ein neues Sonnensystem bilden, oder es sind andere rotationsverursachende Vorgänge hierfür vermeint.

Hörbigers Welteislehre gibt eine ebenfalls aus deren theoretischen Setzungen folgernde Erklärung.  Eigentlich sind es nach ihr zweierlei Momente, die zur Achsendrehung der Erde führen.  In erster Linie nennt sie die tangentialen Massenangliederungen aus dem Explosionschaos nach der Gigantinentberstung.  Hierdurch erscheint ein Teil der im Explosionsstoß den Stoffen auf den translatorischen Flug durch den Raum mitgegebenen Bewegungsenergie über die Umsetzung der planetaren oder lunaren Umlaufskraft zur Umdrehungskraft in der Erdrotation umgewandelt.  In zweiter Linie sind die voreilenden Flutberge und Gürtelfluten der nachstationären Zeiten als rotationsbewirkende Faktoren zu nennen, unvorstellbar gewaltige Meeresgestaltungen, sich aus den jeweiligen Mondkataklysmen neben all deren anderen ungeheuerlichen Geschehensformen zwangsläufig ergebend.
Die Mond sind es somit, die nicht nur gelegentlich deren Auflösung durch ihre der Erde einverleibten bewegten Massen dieser einen Drehungsantrieb zuteil werden lassen, sondern auch mittels des irdischen Wassers die Rotation begünstigen, derart, daß die dem schließlich drei- bis viermal täglich um die Erde rasenden Mond folgende Meeresflut der unter ihr langsamer sich drehenden massigen Gesteinserdenkugel einen verhältnismäßig leisen, aber steten Beschleunigungsschub vermittelt.  Dieser Vorgang wiegt die in der vorstationären Zeit erfolgte Bremswirkung der nacheilenden, durch den noch langsameren Mond bewirkten Wasserfluten nicht nur auf, sondern übersteigt sie wesentlich, so daß nach jeder abgeschlossenen Mondzeit auch eine Erhöhung der Erdrotation zu folgern ist. (Abb. I  A-C.)


(Bildquelle- u. text: s. Quellenangabe unten)
Abb. I: WEL-Auffassung über die Ursachen der Erddrehung.
A: Chaostrümmer mit gleichsinniger Einschußrichtung erzeugen Rotation; so auch spätere Mondtrümmer.
B: Voreilende Flut der nachstationären Zeit erzeugt Rotation.
C: Rückbleibende Flut, wie heute, hemmt Rotation.

Abb. II: WEL-nahe Auffassung.  Es gelten außer B, C und teilweise A noch E, F.
D: Chaoseinschüsse der ersten Bildungszeit nicht in gleichsinniger Richtung erzeugen nicht Rotation.  Dies geschieht erst bei späteren Mondangliederungen.
E: Das Welteis - Roh- und Feineis - hat auf der der Sonne zugekehrten Hälfte (120°) der nichtrotierenden Erde den vorerst geschlossenen Urkontinent bilden geholfen, der dann in Festlandschollen zerbrach.  Das Urmeer bildete das Eis auf der sonnenabgekehrten Seite. - Der besonders mit dem Feineis verbundene elektrische Strom bewirkt am "Elektromotor Erde" zuerst die Verschiebung der Schollen, dann die Drehung der Erde. - Erd bezüglich der Sonnenschwere in stabiler Lage.
F: Erde in labiler Lage. - - Alles schematisch.



Wie sehr Hörbiger diese Wasserarbeit für die Erddrehung wertet, ist aus den folgenden Worten zu ersehen: "Hätte diese Erde nicht zu Zeiten der Mondauflösungen jedesmal ihren eigenen Ozean gehabt, würde der heutige Tag nicht 24 Stunden lang sein, sondern vielleicht 1000 Stunden oder mehr" (1, S. 297).

Obwohl die genannten zwei Gründe der Welteislehre auch von dem hier eingenommenen Standpunkte aus einleuchtend, mitdenkbar und zutreffend erscheinen, dürften sie die Frage nach der Ursache der Erddrehung - eben von dem erwähnten Gesichtspunkte aus - nicht vollständig beantworten.  Diesem vermutbarem Umstande suchen die vorliegenden Erörterungen durch das Heranziehen eines noch sowohl im allgemeinen, als auch für die Erddrehung im besonderen unbeachteten Faktors gerecht zu werden.  Die folgenden Ausführungen stehen auf der Grundlage der WEL, arbeiten mit deren Mitteln und eröffnen mit großer Wahrscheinlichkeit den Ausblick auf eine neue Auffassung der Sachlage und im zutreffenden Falle auf eine neue, überraschende Erkenntnis:
Die Erddrehung hat noch einen dritten bestimmenden Faktor: Die kosmoelektromotorische Kraft.

Zur Begründung: Die Erde nimmt im Sonnensystem die Rolle eines kosmischen Elektromotors ein.  Wie der Zweck eines technischen Elektromotors ist, Bewegung, Drehung des Magnetenkerns zu erzeugen und mit ihr seine natürliche Wirkungsweise ausgenützt wird, so ist es die natürliche Wirkungsweise des kosmischen Elektromotors Erde Bewegung seines Magnetankers zu erzielen.  Dies kommt heute in der Rotation zur Geltung: in frühesten Erdperioden, unter anderen Umständen, kam es auch in der Verdriftung der Festlandsockel über Teile der Erdoberfläche zum Ausdruck.
Die wesentlichen Bestandteile eines technischen Elektromotors sind Magnet, Anker, elektrischer Strom und dessen Isolierung.  Diese Elemente finden sich auch beim kosmischen Elektromotor Erde.  Schon Hörbiger bezeichnete mit Bezugnahme auf diese Gestaltung unseren Planeten als Elektromotor. - In die erste Entwicklungs- und Aufbauzeit unseres Sternes, die durch die allmähliche Vereinigung von glutflüssigen Chaosmassen zu einem vorerst nichtrotierenden Himmelskörper - die Einschüsse erfolgten in der ersten Zeit der Bildung aus verschiedenen Richtungen - gekennzeichnet war, fiel auch die Bildung des Urkontinentes durch die Mitwirkung des damals besonders reich fließenden Feineisstromes und des heftigen Roheisansturmes (2). Die Schollen in die der ursprüngliche einheitliche Festlandssockel zerbrach und die in dem noch flüssigeren Magma auch leichter verschiebbar waren, bildeten den eisenhältigen beweglichen "Anker" für den großen Eisenkörper und "Magnet" Erde.  Aus der Sonne, gewissermaßen der "Dynamomaschine", kam dagegen die an das Feineis gebundene und geradezu als "elektrischer Strom" zu bezeichnende elektrische Kraft.  Diese umströmte nun in der feuchten, weil dampfgeschwängerten Lufthülle nach allen Seiten den Erdball, wobei die unteren, heißen und deshalb trockeneren Luftschichten die Rolle der Isolation übernahmen.  Der Umlauf eines Elektrizitätselementes um die Erde erfolgte vielleicht oftmals, sich hierbei mit neu hinzukommenden vereinigend, verstärkend und so die Rolle der vielfachen Stromführung in den isolierten Drahtverbindungen des technischen Elektromotors übernehmend (Abb. II D-F).

Aus so gearteter Anordnung zu einem natürlichen, kosmischen Elektromotor mußte wohl wie im technischen Parallelfall Bewegung folgern.
Die erste Bewegungswirkung dieser natürlichen Elektromaschine war die Verdriftung der einzelnen Landschollen in verschiedenen meridionale Richtungen vom damaligen Sonnenhochstandsorte aus, der durch das Pamirhochland, dem "Dach der Welt" gekennzeichnet erscheint (2).
Das war die erste "Anker"-Bewegung des kosmischen Elektromotors Erde.  Dem rasenden Umschwung des Maschinenelementes im künstlichen Elektromotor entspricht hier die wohl grundsätzlich gleiche, aber aus den gegebenen Verhältnissen geändert sich ergebende, langsame Bewegung der Schollen.
Als dann die Abkühlung und damit die Erstarrung der irdischen Stoffmassen so weit vorgeschritten war, daß eine weitere Verdriftung einen zu großen Widerstand fand, teilte sich die ständig fortwirkende Bewegungsbestrebung in mehreren Zwischenstufen der gesamten Erdmasse mit.  Dabei dürfte sowohl ein dynamo- als auch ein elektromechanisches Drehungsübergewicht durch das besonders massige, auf der etwa zum damaligen Äquatorstreifen werdenden Kugelzone im Osten der Pamir gelegene Tibethochland ausgeübt worden sein und dieses dadurch die Drehungsrichtung W-O von vornherein bestimmt haben.  Das elektromechanische Moment dürfte hierbei den überwiegenden Anteil geleistet haben, da es doch galt, erstmalig die massigere Landerdhälfte aus der im Verhältnis zur Sonnenanziehung stabilen Lage in die sonnenabgekehrte labile Lage nach "oben" zu heben, während das dynamomechanische Moment wieder auf der Rückkehr nach "unten" zur drehungsfördernden Geltung kam, wie es z. B. bei den Lokomotivrädern mit einseitigem Übergewicht der Fall ist.  Damit war der erste "Tag" der Erde - eigentlich Tag- und Nachtwechsel - geschaffen (Abb. II E-F).

Vielleicht hatte ein solcher Tag 10 000 Stunden und mehr betragen; aber die Drehung war eingeleitet und konnte nun durch die stete elektromotorische Einwirkung des Feineises, durch die Masseneinschüsse der kommenden Mondangliederungen und die Flutgestaltungen seitens der jeweiligen Trabanten stets erhöht werden, bis sie auf unsere 24 Stunden kam und in fernen Zeiten des Lunakataklysmus auf weniger kommen wird.

Die Erde war aber nicht nur in jener Frühzeit ein kosmischer Elektromotor, sie ist es auch heute noch.  Deshalb ist die Annahme des Vorhandenseins der elektromotorischen Drehungsbestrebung im Sinne der Erdrotation noch immer berechtigt, und zwar den gegen andere Zeiten geänderten Bestands- verhältnissen entsprechend geändert.

Nach der WEL-mäßigen und der hier vertretenen Auffassung liegen die bezüglichen Dinge etwa folgendermaßen. - Die Erde hat aus der Zeit des letzten Mondniederbruches eine Rotation mit einer gewissen Winkelgeschwindigkeit übernommen.  Es folgte die lange mondlose Zeit.  In dieser war für die Erddrehung - von den geringen Wirkungen der Sonnenflut abgesehen - nur der Einfluß des elektrischen Feineisstromes in dem schon erörterten Sinne vorhanden, der wegen seiner Stetigkeit eine leichte, gleichförmige Beschleunigungsbestrebung bedeutete.  Durch den Einfang unserer Luna wurde der Faktor der mondbedingten Wasserfluten in das Drehungskräftespiel eingefügt.  Da sich anfangs, wie auch derzeit und noch lange in der Zukunft der Mond langsamer um die Erde schwang, schwingt und schwingen wird als sie sich dreht, wirken die dem Monde folgenden Flutwellen durch den Widerstand der Festlandsküsten wie Bremsbacken an einem Rad, nämlich die Bewegung hemmend (Abb. 1e).  Natürlich sind es wegen des großen Massenunterschiedes zwischen den eigentlich so bewegenden Festlandschollen und dem bewegten Erdkörper auch hier nur kleine, aber auch stets und deshalb wachsende Wirkungen gegen die Erddrehung.

Also einerseits Beschleunigung, anderseits Verzögerung.  Es besteht somit etwa die Annahme zu Recht, daß sich die zwei besprochenen Kräftewirkungen auf die Rotation in unserer Zeit - diese weit genommen - die Waage halten.  Wäre dies nicht der Fall, müßte eben durch die derzeitige ständige Bremswirkung des Mondes wohl schon längst eine wesentliche, auch in geschichtlicher Zeit auffallende Verminderung der Erddrehung eingetreten sein.
(Anmerk. des Privatinstituts für WEL: eine auffallende Verminderung der Erddrehung ist zwar offiziell nicht festgestellt worden, aber eine Annäherung und Beschleunigung des Mondes an und um die Erde - s. Punkt 8: Mondannäherung.  Nun stellt sich die Frage: ist bei einer Verminderung der Erddrehung nicht auch eine scheinbare Beschleunigung des Mondes die Folge?  Denn wenn die Erddrehung langsamer ist, dann ist scheinbar der Mondumschwung um die Erde schneller. In späteren Zeiten ist dieser Mondumschwung wirklich schneller.)

Andere Zeiten weisen geänderte bezügliche Verhältnisse auf, dementsprechend sich dann auch die Auswirkungen auf die Achsendrehung der Erde geltend machen.  So sind, wie schon ausgeführt wurde, die ungeheuren, voreilenden Fluten der nachstationären Zeit kräftige Förderer der genannten Bewegung, dies umsomehr, da dort die mondbedingten mit den elektromotorischen Vorgängen und Kräften im gleichen Drehungssinne zur Geltung kommen.

Für den Nichtkenner der Welteislehre sind hier vielleicht einige kurze Bemerkungen über Sonnenfeineis und Mondfluten zum besseren Verständnis der Erörterungen wünschenswert.  Die WEL zeigt, daß Eisboliden, Roheiskörper, in die glühende Sonne stürzen.  Der dort entstehende Dampf entströmt der Sonne, besonders aus den Sonnenflecken, wieder und verwandelt sich im Weltraum zu feinsten Eisnadeln, dem Feineis, das durch den Lichtdruck allseits weit in den Planetenraum vorgetrieben wird.  Die Feineisteilchen sind zugleich die Träger der positiven elektrischen Ladung aus der Sonne her und der mit etwa 2400 km/sek. erfolgende Nachschub stellt den elektrischen Strom des kosmischen Elektromotors Erde dar, wobei die Sonne als Stromerzeugerin die Rolle der Dynamomaschine einnimmt.
Über die Monde lehrt die WEL folgendes: Die jeweiligen Begleiter der Erde - sie hat schon mehrere gehabt - sind vorher kleinere, außer ihrer Bahn um die Sonne laufende Planeten.  Wegen des Mediumwiderstandes schrumpfen die Bahnwege der massenärmeren Körper stärker als die massigeren, weshalb sie sich auch schneller an die Sonne heranschrauben.  Sie kommen dabei der Erde so nahe, daß sie von ihr als Trabanten eingefangen und gewissermaßen festgehalten werden.  Der Bahnschrumpfungsvorgang geht auch jetzt weiter, hat aber nicht mehr die Sonne, sondern die Erde als Ziel- und Mittelpunkt.  Die Mondumläufe werden dabei immer schneller.  Am wichtigsten ist jene Zeit, in der ein Mondumschwung mit einer Erdumdrehung zusammentrifft, also Monat und Tag gleich lang sind.  Es ist die sogenannte stationäre Zeit.  In der nachstationären Zeit überholt die Mondbewegung die Erddrehung, eilt ihr also voraus.  Im gleichen Sinne verhalten sich auch die mondbedingten, wegen der allmählich erreichten Mondnähe - etwa 6 Erdhalbmesser gegen 60 von heute - zu ungeheuren Formen anwachsenden Wasserfluten der Erde, so daß die vorstationären Fluten bremsend wirken, während die nachstationären Fluten die Erddrehung beschleunigen.  Die hemmende, bzw. treibende Kraft hierfür übt der Mond aus und das Meer ist sein Werkzeug. -

So stellt sich also die Sachlage vom WEL-Standpunkte aus dar.  Aber auch vom wissenschaftlichen Gesichtspunkte aus kommt man zum Teil zu ähnlichem Ergebnis.  Die Astrophysik kennt den aus der Sonne zur Erde fließenden, aus stofflichen Teilchen oder Korpuskeln, den sogenannten Elektronen bestehenden steten Strom.  Und da die übrigen elektromotorischen Elemente ebenfalls vom wissenschaftlichen Standpunkte, wie aus dem Gesichtswinkel der WEL gegeben sind, so wäre auch die wissenschaftliche Auffassung der Erde als Elektromotor mit elektromotorischem Drehbewegungsanteil ein naheliegender Schritt logischer Überlegung.
Die aus den sachlichen Umständen zu erwartenden kleinsten Beschleunigungs- oder Hemmungsimpulse, die letzten Endes zur heutigen verhältnismäßig schnellen Drehung von 24 Stunden in positivem oder negativem Sinne beigetragen haben, finden ihr Gegenstück in der heute vielfach geltenden Lyellschen Auffassung in der der Geologie, nach der aus der Summierung kleinster Wirkungen in großen Zeiträumen die geologischen Formationen zu erklären seien.
Dazu wäre zu bemerken, daß die Summierung vieler kleiner Kraftäußerungen eines großen, freibeweglichen Körpers zum Ausdruck kommen wird, daß aber die Summierung vieler, verhältnismäßig geringer Stoffverlagerungen, wie sie auch durch die heute wirkenden Kräfte veranlaßt werden, kaum jene Formen der Erdoberfläche schaffen konnte, vor deren Mächtigkeit wir staunend, bewundernd und grübelnd stehen. - Der Lyellsche Grundsatz: "Viele Kleinheiten ergeben in der Gesamtheit Großes" ist also in unserem Falle, wie in manchen Fällen anderer Art, berechtigt.

Für die heutige bezügliche Sachlage ergibt sich nach den vorliegenden Erörterungen eine Art Gleichgewichtszustand, indem die Erddrehung seitens des elektromotorischen Stromes eine leise Beschleunigung und seitens der mondbedingten Fluten eine leise Verzögerung der aus der letzten Vormondzeit überkommenen Rotation erfährt.  Beide Bestrebungen heben sich etwa auf.  Es wird aber auch Zeiten geben, in denen eine der Tendenzen überwiegt, oder auch, wie schon angedeutet wurde, beide Kraftwirkungen in demselben Sinne zur Geltung kommen.

Hier ist das Problem nur von der grundsätzlichen Seite betrachtet, und wenn die Erwägungen auch nur auf einem Ähnlichkeitsschlusse fußen, so besteht doch und gerade wegen der bedeutenden Ähnlichkeiten in der ganzen Sachlage die große Wahrscheinlichkeit, daß der Kosmos bei der Erde die elektrische Naturkraft nach denselben Gesetzen ihre Spiele spielen läßt, ähnlich wie sie der Mensch im technischen Elektromotor dazu zwingt.  Dabei ist aber durchaus nicht gesagt, daß die bezüglich seienden Gesetze des Kosmos und die aus der Technik abgeleiteten, vielleicht noch nicht in alle Umstände des Gestaltens leuchtenden Gesetze sich vollständig decken müssen, weshalb bei gedankenmäßiger Überprüfung der erörterten Frage etwa ganz wohl Ergebnisunterschiede, ja sogar scheinbare Widersprüche und Unstimmigkeiten anstatt der vielleicht nicht bewußt werdenden zutreffenden Bestätigung sich ergeben können.

Übrigens scheint der Kosmos in den Meteoriten kleine Parallelfälle zu dem elektromotorischen Drehungsantrieb der Erde zu setzen.  So dürfte besonders der Meteor vom Canon Diablo in Arkansas seine ihm vom elektromotorischen Strom verliehene Rotation noch in den Streuspuren des Einschlages erkennen lassen, wie Untersuchungen der letzten Jahre ergeben (3).

Es wird in unserer Zeit wohl schwer oder unmöglich sein, in der Frage ein endgültiges Urteil auf Grund von Beobachtungen zu gewinnen; vielleicht wäre dies eher mittels eines geeigneten Modells möglich.  Auf jeden Fall aber ist mit den vorliegenden Ausführungen die Problemfrage "Wird die Erde nicht auch durch elektromotorischen Antrieb in Drehung versetzt und gehalten?" über die Bewußtseinsschwelle des menschlichen Denkens gehoben.

Robert Hauke


Schriftennachweis:
(1) Fauth-Hörbiger, Glazialkosmogonie, Voigtländer, Leipzig. 1925
(2) Hauke, Der Erde Bilder, Z. WEL 9/1937
(3) Hauke, Am Canon Diablo und an der Steinigen Tunguska, Z. WEL 7-8/1936



(Quelle: Monatszeitschrift "Zeitschrift für Welteislehre", Heft 11, S. 295-303, Jahrg. 1937, Verlag Dr. Hermann Eschenhagen - Breslau/Ohlau)